miss_pageturner
Ich liebe Fantasy und ich liebe Zombiegeschichten, klar also, dass mich Das Schwert der Totengöttin vom Inhaltstext her gleich angesprochen hat. Doch konnte mich dieser Dark Fantasy Roman überzeugen? Wenn sich die Toten erheben In ihrem Auftakt der Dark Alchemy Saga fackelt die Autorin nicht lange. Nach einer kurzen Einführung der beiden Protagonistin dürfen sich die Fans der Untoten bereits freuen, denn da krabbeln die ersten schon aus ihren Gräbern. Das hat mir sehr gut gefallen, da damit der Spannungsbogen der Geschichte praktisch einen Senkrechtsstart hinlegt und man sofort vond er Geschichte gepackt wird. Der Autorin gelingt es zudem, den schmalen Grad zwischen anschaulichem Beschreiben und reinen Ekelschockern zu wahren. Ihre lebenden Toten sind gruselig, gammelig und wahrlich nicht schön, das Buch artet aber dankenswerterweise zu keinem Zeitpunkt sinnlosem Splatter aus. Vielmehr wird mit den Untoten eine düstere, bedrohliche Atmosphäre geschaffen, die einen schnell in den Sog zieht. Leider geht diese Sogwirkung in der zweiten Hälfte, die in der Stadt spielt ein wenig verloren, da drängende Fragen wie z.B. warum sich die Toten erheben für meinen Geschmack zu schnell beantwortet werden, was der Grund für den einen Punkt Abzug darstellt. Hier hätte man noch eine Zeit lang länger mit der Neugier des Leser spielen können. Ein ungleiches Paar Doch das Buch wird nicht nur von wandelnden Horden von Untoten getragen. Nein, neben dieser offensichtlichen Bedrohung, ist es vor allem das Zusammenspiel der ungleichen Protagonisten, welches für Konfliktpotenzial sorgt. Beide, sowohl Mirage, als auch Zejn, haben ihre Ecken und Kanten. Zejn ist zu stur und unflexibel, Mirage zu voreilig und kurzsichtig. Das macht die bedien nicht unbedingt zu Sympathieträgern, dafür aber zu herrlich eigenwilligen Charakteren, die ich trotz Ärger und Frust meinerseits manchmal, gerne begleitet habe. Der eigentliche Star des Buches, ist aber, wenn ihr mich fragt, ein Nebencharakter: Barthell. Ich habe an diesem drolligen, aber dennoch nicht zu unterschätzenden Soldaten echt einen Narren gefressen und er ist mit Abstand mein liebster Charakter in diesem Buch. Der Blick auf's Wesendliche Ein Kritikpunkt an dem Buch, den ich in anderen Rezensionen bereits gelesen habe, ist die mangelnde Ausarbeitung von Welt und Charakteren, allerdings empfand ich persönlich diese nicht als unzureichend. Sicherlich, sowohl die Welt, als auch die Charaktere sind nicht so detailliert mit Hintergrund versehen, wie es ein Zwölfbändiges Fantasyepos je 500 Seiten vermag, das ist an dieser Stelle meines Erachtens aber auch gar nicht nötig. Die Protagonistin werden beide mit genügen Hintergrundstory ausgestattet, um ihr jeweils eigenes "Päckchen zu tragen" und individuelle Züge aufzuweisen und was die Welt angeht, so weiß ich, was ich wissen muss um der Handlung zu folgen. Die Autorin konzentriert sich aufs Wesentliche und ich fand es sehr erfrischend mal eine fokussierte Story auf weniger als 400 Seiten zu lesen, als mal wieder den nächsten ellenlangen Epos. Fazit: Das Schwert der Totengöttin ist ein kuzweiliges Lesevergnügen mit gekonnt düsterer Atmosphäre und eigenwilligen Charakteren. Lediglich in der zweiten Hälfte büßt es minimal an Spannung ein.