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merlin78

Posted on 14.2.2020

Köln 1423; Nach dem Tod ihres Ehemannes führt nun Aleydis de Bruinker die Wechselstube. Doch das gestaltet sich immer problematischer, denn die dunklen Geschäfte ihres Mannes lasten schwer auf ihren Schultern. Außerdem treten ständig neue Werber an sie heran, die entweder sie selbst ehelichen oder ihre Mündel heiraten wollen. Zusätzlich wird ein Brandanschlag auf ihre Stieftochter Cathrain verübt, die seit dem Mord im Turm eingemauert ist. Für Aleydis gibt es im Moment nur eine Person, der sie vertrauen kann, Vinzenz van Cleve, der Gewaltrichter von Köln. Wenn bei seiner Gegenwart nur nicht immer ihr Herz so schnell Klopfen würde. Dabei hegt die Familie von van Cleve ganz eigene Interessen an der Wechselstube. „Der Ring des Lombarden“ ist der zweite Band einer historischen Romanreihe aus der Feder von Petra Schier und schließt an den ersten Teil „Das Gold der Lombarden“ an. Auch für Neueinsteiger ist es einfach, hier in die Handlung hineinzufinden, denn die Haupthandlungen sind in sich abgeschlossen. Trotzdem ist es schöner, wenn der Leser Vorkenntnisse mitbringt und sich die früheren Ereignisse bildlich vorstellen kann. Schriftstellerin Petra Schier ist für ihre historischen Werke bekannt und sie hat schon eine ganze Reihe von Büchern in diesem Bereich veröffentlicht. Ihr Hauptaugenmerk liegt dabei auf den starken weiblichen Protagonisten, die entgegen der damals üblichen Begebenheiten, kaum Mitspracherecht hegten. Doch Frau Schier hat ein Händchen dafür entwickelt, den Frauen eine Stimme zu geben und sie als große Persönlichkeiten darzustellen. Die Geschichte bezieht sich auf die junge Witwe Aleydis, die vor einer Menge Probleme steht. Sie muss sich alleine um einen Haushalt und die Wechselstube kümmern. Zusätzlich wird sie von Verwandten ihres verstorbenen Mannes belästigt. Sie muss sich also in vielen Bereichen behaupten. Zwar weiß sie, dass es für sie besser wäre, wieder zu heiraten, doch will sie sich nicht auf einen Mann einlassen, den sie nicht kennt. Vinzenz van Cleve bildet den Gegenpart zur Hauptakteurin, der das Herz am rechten Fleck hat. Obwohl er Gewaltrichter und Konkurrent von Aleydis ist, kann er sich ihrer Anziehungskraft nicht entziehen. Dabei will er ihr nicht näherkommen. Stattdessen gerät er regelmäßig mit ihr in Streit. Trotzdem würde er sie niemals einer Gefahr aussetzen. Da in diesem Werk natürlich auch der geschichtliche Aspekt nicht zu kurz kommt, achtet die Autorin genau darauf, alle Ausrufe, Erklärungen und Begebenheiten in der damalig authentischen Sprache wiederzugeben. Durch diese Kleinigkeiten und die bildlichen Beschreibungen, fällt es ganz leicht, sich das Köln im 15. Jahrhundert lebendig und realistisch vorzustellen. Der Leser kann ideal in die Szenerie eintauchen und sich von der Kulisse einnehmen lassen. Was sich liebt, das neckt sich… Mein persönliches Fazit: Nachdem ich bereits den ersten Band gelesen habe, musste ich einfach wissen, wie es mit Aleydis und Vinzenz weitergehen würde. Ich habe mich richtig auf das Buch gefreut und wurde mit einer großartigen und aufregenden Geschichte überrascht. Die Protagonistin gefällt mir immer besser, denn sie wird immer stärker und selbstbewusster. Zeitgleich verliebt sie sich immer mehr in ihren Konkurrenten, der ihr trotz seines Unwillens, stets zur Seite steht. Die kleinen Sticheleien peppen das Werk wunderbar auf und verleihen der Geschichte etwas Besonderes. Auch die restlichen Ideen sind dramatisch, herzlich und spannend. Petra Schier hat hier mal wieder gezeigt, dass sie es perfekt versteht, den Leser durch ihre Worte zu verführen und mitzureißen. Die Erzählung ist sowohl leidenschaftlich als auch ergreifend und romantisch. Gemeinsam mit Aleydis gibt es hier ein Wechselbad der Gefühle zu durchleben. Und das Beste daran ist, dass zwar die Zwischengeschichte beendet, doch die Reihe noch nicht am Ende ist. Wir dürfen uns also auf ein Wiedersehen freuen. Hoffentlich schon ganz bald. Deshalb kann ich auch ganz einfach meine größte Leseempfehlung und Vorfreude aussprechen. Alle Fans von historischen, romantischen und kriminalistischen Romanen werden bei diesem Buch ihre helle Freude haben.

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