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The Reading World

Posted on 14.2.2020

Warum war es auf meinem SUB? Ja, ich gestehe, ich bin nicht nur ein Follett Fan, sondern lese auch mit Begeisterung die Thriller von Dan Brown. Da mir seine Bücher alle sehr gut gefallen haben, konnte ich nicht widerstehen und musste mir auch diese Neuerscheinung sofort zulegen. Wie war es ? Nicht so wie erhofft, da ich mir deutlich mehr von seinem neuen Buch erwartet habe. Inferno fand ich sehr packend und spannend. Viele historische Fakten und interessante Codes. Ein hin und her, dass mich wirklich mitgerissen hat. Nachdem Robert Langdon eine mysteriöse Einladung von seinem Freund, dem Zukunftsforscher Edmund Kirsch erhalten hat, bricht er nach Bilbao auf, um an dem Event im Guggenheim-Museum teilzunehmen. Eine Entdeckung, die die Menschheit erschüttert soll verkündet werden. Wofür keine Kosten und Mühen gescheut wurden. Natürlich ist auch die Direktorin des Museums, Ambra Vidal, anwesend und erwartet mit allen geladenen Gästen gespannt auf die Präsentation. Neben diesen Hauptcharakteren steht auch die künstliche Intelligenz (KI) Winston im Vordergrund der Handlungen. Winston ist ein von Kirsch geschaffenes Programm, dass auf erstaunliche Weise schnell “denkt” und Entscheidungen treffen kann. So warnt dieser auch Langdon, als der Admirante auf Kirsch schießen will. Leider konnte er den Professor nicht früh genug Bescheid geben. Ein Schuss fällt und Kirsch liegt tot auf der Bühne… Chaos bricht aus und niemand kann so wirklich fassen was geschehen ist. Gemeinsam mit Vidal flieht Langdon. Denn sie scheinen nirgends sicher zu sein, da sie beschlossen haben sich nach Barcelona zu begeben, um die Präsentation in dem Labor von ihrem Freund zu starten. Dafür benötigen sie aber Passwort mit 47 Buchstaben und dies soll laut Kirsch eine Gedichtzeile einer Prophezeiung sein. Als wenn diese Aufgabe nicht schon schwer genug wäre, hat sich der Futurologe vor seinem Tod mit drei führenden Geistlichen des Islams, Christentums und Judentums getroffen, um ihnen zu verdeutlichen wie verheerend seine Entdeckung auch für die Religionen sein wird. Auch ihnen rennt die Zeit davon… Von der spanischen Königsgarde und dem Admirante verfolgt, ist es wieder ein Wettlauf gegen die Zeit diesen Code zu knacken. Doch Winston steht ihnen tatkräftig zur Seite und erweckt das Gefühl, dass man sich 100% auf ihn verlassen kann. Origin konnte mich zwar auf gewisse Art und Weise mitreißen und war unglaublich interessant hinsichtlich der Zukunftsforschung, neuer Technologien und den Fragen: Woher kommen wir? Wohin gehen wir? Auch wenn wir heutzutage noch nicht so weit sind wie Edmund Kirsch, ist der Gedanke, was man mit Technik und KI alles machen schon sehr erschreckend. Werden wir vielleicht in naher Zukunft von Maschinen beherrscht? Der Schreibstil von Brown gefällt mir sehr gut und ist abwechslungsreich gestaltet. Verständliche Erklärungen zu komplexen Themen erleichtern es dem Leser dem Inhalt gut zu folgen. Wobei ich immer wieder von der Recherche Browns begeistert bin. Jeder Thriller bringt neue Erkenntnisse und Fakten, die ich unglaublich interessant und wissenswert finde. Somit wird man nicht nur gut unterhalten, sondern erhält eine Menge an Informationen, über die man gerne nochmal selbst Nachforschungen anstellt und viele Bereiche für sich entdeckt. Was mich aber am meisten gestört hat, war der Ablauf als sie den Code zu entschlüsseln versuchten. Es ging mir zu schnell und war zu einfach zu lösen… Mir haben weitere Rätsel und Codes gefehlt… Es ist natürlich schon spannend, wie sie auf die Gedichtzeile gekommen sind. Aber die Hinweise waren einfach zu offensichtlich…. Fasziniert hat mich vor allem Winston. Wobei ich immer noch mit gemischten Gefühlen über ihn denke. Und ihm von Anfang an nicht getraut haben… Auch das der Prinz von Spanien ein möglicher Drahtzieher sein könnte, der sich Kirschs Tod wünscht ist ein gelungener Bezug auf die Nähe der Königsfamilie zur Kirche, die zwar versucht auf gewisse Weise “modern” zu werden, aber sich immer noch vehement gegen wissenschaftliche Aspekte vorgeht. Trotz meiner Kritikpunkte finde ich, dass auch dieses Buch von Dan Brown wieder ein erstaunlich gut recherchiertes Werk ist. Leider fehlte mir das gewisse Etwas und konnte mich nicht zu 100% überzeugend. Abschließend eines meiner Lieblingszitate aus Origin: “Wer sich nicht seiner Vergangenheit erinnert, ist dazu verurteilt, sie zu wiederholen.”

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