rainbookworld
Kintsugi war eins der Bücher bei denen ich nicht wusste was mich erwarten wird. Ich kenne die japanische Technik „Kintsugi“ (Sobald etwas zu bruch geht, wird es repariert und die Bruchstelle wird gold bemal) und habe einen Jugendroman zu diesem Thema dieses ja schon gelesen und doch war ich überrascht. Es gab unglaublich viel Lob schon im Vorfeld und ich bin wirklich überrascht von der Geschichte. Reik und Max wollen ihren 20.Jahrestag feiern und wollen über das Wochenende in ein Ferienhaus an den See . Ihre bester Freund Tonio und seine 20 Jährige Tochter begleiten die beiden zu dem Trip. Doch an diesem Wochenende wird klar- Es ist nicht alles heiter. Max ist ein Archäologe und Reik ein Künstler. In beiden brodelt es, denn Reik ist ständig unterwegs und Raik zuhause, da er kaum Aufträge bekommt. Natürlich wäre Max gerne genauso erfolgreich und das beschäftigt ihn enorm. Tonio, Reiks Ex-Freund, scheint auch etwas zu verbergen, was Max und Reik natürlich umgehend bemerken. Sie haben mit ihm ein Kind großgezogen, da erkennt man schließlich wann wer etwas verbirgt oder? Kintsugi erzählt von Beziehungen, die am Brechen sind und auf eine besondere Art und Weise repariert werden muss. Miku Sophie Kühmel teilt den Anteil der Figuren gerecht auf und so lernt man eigentlich jeden der vier kennen und bekommt auch einen Rückblick in die bisherige Beziehung. Was mir auffiel war, das Miku Sophie Kühmel mit sehr wenigen Dialogen gearbeitet wird. Man muss also schauen was im Inneren der Figuren passiert. Denn ansonsten bleibt Kintsugi ein sehr ruhiger Roman. Es war wirklich ein Vergnügen, diese Geschichte zu lesen und wer damit klarkommt vier Monologe zu lesen, der wird die Geschichte lieben. Für mich eine schöne Lektüre, die aber zum Teil einige Klischees enthält. Ich denke wir werden noch einiges von der jungen Autorin lesen und es würde mich nicht wundern, wenn sie eine der großen deutschen Autorinnen unserer Zeit wird. Ein wirklich solider ruhiger Debütroman.
