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hoernchensbuechernest

Posted on 13.2.2020

Meine Meinung: Otto kann Geister sehen, wohnt mit drei von ihnen unter einem Dach und hat eine sprechende Fledermaus als Haustier. Damit nicht genug, lernt er den Sensenmann Scary Harry kennen, dessen Beruf es ist die Seelen von verstorbenen Menschen in Gurkengläser zu verpacken und ins Jenseits zu schicken. Eines Tages wird Sir Tony, einer von Ottos Hausgeistern, entführt. Und auf einmal befinden sich Otto und seine Freundin Emily in einem aufregenden Abenteuer. Aufgrund meiner Begeisterung für die „Verliebt in Serie“-Reihe von Sonja Kaiblinger wollte ich nun auch die Scary Harry-Reihe der Autorin lesen. Sonja Kaiblinger hat hier viele tolle und teils unverbrauchte Ideen in einem super Buch zusammengefasst. Sei es die Idee, die Seelen der Verstorbenen in einem Gurkenglas einzusammeln und per Kuckucksuhr ins Jenseits zu befördern oder die Idee Geister in Waschmaschinen, Kühlschränken und Staubsaugern wohnen zu lassen. Diese Kreativität macht das Buch zu einem wahren Lesespaß. Kinder kommen beim Lesen voll auf ihre Kosten und auch mich konnte es gut unterhalten. Als erwachsener Leser ist der Verlauf der Geschichte ziemlich ersichtlich, den kleinen Lesern sollte dies jedoch nicht so auffallen. Gut gefallen hat es mir, dass die Kinder mit dem Thema Tod konfrontiert werden und jeder sich seine eigenen Gedanken über das Leben nach dem Tod machen kann. Ein wenig enttäuscht war ich darüber, dass der Humor in diesem Buch nicht ganz so präsent ist. Da in „Rosen und Seifenblasen“ der Humor grandios war, hatte ich wohl auch hier mit einer super lustigen Kindergeschichte gerechnet. Dies wäre aber vielleicht aufgrund des Themas Tod ein wenig zu überspitzt gewesen. Möglicherweise mag es auch daran liegen, dass der Humor in Jugendbüchern dann doch ein anderer ist als in Kinderbüchern. Und ich kann mir sehr gut vorstellen, dass der Humor für kleinere Leser genau passend ist. Auch die Protagonisten konnten bei mir punkten. Otto ist ein aufgeweckter und neugieriger Junge. Seine Freundin Emily steht ihm allerdings in nichts nach. Klasse fand ich die Fledermaus Vincent, die für ein paar witzige Szenen gesorgt hat. Selbst die Hausgeister tragen deutlich dazu bei, dass man sich in der Geschichte pudelwohl fühlt. Ein wenig schade fand ich es, dass Scary Harry bei diesem Abenteuer nicht ganz so im Vordergrund steht wie es der Titel vielleicht vermuten lässt. Ich hoffe stark, dass wir im nächsten Buch mehr über den Sensenmann erfahren werden. Fazit: Ein ansprechendes Kinderbuch, was diesen das Thema „Tod“ auf eine lockere Weise näher bringt. Interessante Charaktere wie der Sensenmann Scary Harry, die sprechende Fledermaus Vincent oder der Hausgeist Sir Tony lassen den Leser in ein tolles Abenteuer abtauchen. Ich hoffe, dass im nächsten Band Scary Harry mehr in den Vordergrund treten wird und vergebe 4 von 5 Hörnchen.

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