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haihappen uhaha

Posted on 13.2.2020

Unlogisches jedoch spannendes Ende Band 3, der Trilogie „Die 5.Welle“ Kurz zur Handlung: Eine andere Macht hat die Erde besetzt und versucht die Menschheit in 5 Wellen auszulöschen und somit die Erde von den Menschen zu säubern. Nach den ersten 4 Wellen bleiben Überlebende übrig. Diese schmieden in diesem finalen Band einen Plan „die Anderen“ zu bekämpfen und damit die Menschheit zu retten. Meinung ohne Spoiler: Band 1 & 2 habe ich geliebt! Eine wirklich komplexe Story mit zu Beginn interessanter Lovestory und einer guten Portion Militäraction. Der Schreibstil von Rick Yancey war schon in den Bänden davor nicht ganz flüssig und schnell weg zu lesen. Man musste sich auf die Handlung und dessen Komplexität konzentrieren. Dennoch ließen sich die Bände gut lesen, da sie sehr spannend waren. Der 3. Band gab mir, aber den Rest. Es triefte nur so von Poesie und Metaphern. Oft wurde so um die Handlung herum geschrieben und ausgeschmückt und philosophiert, dass ich mich am Ende fragte, was denn nun wirklich passiert ist, da ich einfach nicht mehr mitkam…Durch das herum philosophieren wurde es einfach verkompliziert und als Leser war man dann einfach oft verwirrt oder hat der Handlung, sowie den Plänen der Charaktere nicht folgen können. Was Rick Yancey jedoch super hingekriegt hat, war wieder mal der Plot und seine Begabung zum Spannungsaufbau. Ich konnte alle drei Bücher kaum aus der Hand legen, weil ich sie als so spannend empfand. Auch wenn der zweite Band eher ruhiger war, habe ich mich nicht gelangweilt, da man viel mehr über die Personen erfahren hat. Es muss nicht immer so von Action triefen, um spannend zu sein! Im 2.Band rückten Cassie und Evan eher in den Hintergrund und Ringer und Zombie übernahmen einen sehr großen Teil der Handlung. Im 3.Band konnte man bei Cassie nun nicht wirklich von einer Protagonistin sprechen, denn zum Großteil war sie nur eine nörgelnde und jammernde Stimme im Hintergrund, die nur zur schlechten Atmosphäre beigetragen hat. Evan Walker mutierte immer mehr zum Weichei und spielte eigentlich kaum eine Rolle mehr in dem ganzen Szenario, heißt also auch das alle die mehr von der Lovestory lesen wollten, eher enttäuscht zurück bleiben, denn diese ist in Band 2 bereits verpufft und spielt im Finale vielleicht nur zu 10% eine Rolle. Doch mein liebster Charakter in der ganzen Story „Zombie“ blieb mir treu! Stark, mutig, gutmütig und das Herz am rechten Fleck! Ein sehr charismatischer Charakter, vor allem wenn man den Schauspieler aus dem Film vor Augen hat. Endlich konnte seine Figur wachsen und reifen. Er konnte sich seinen Dämonen der Vergangenheit stellen und seine Angst besiegen. Er ist in diesem Band am Ende endlich ein Mann geworden, wobei man das zu Beginn des Buches wahrscheinlich nicht erwartet. Denn anfangs passiert noch nicht viel und der „Plan“ muss erst noch reifen. Während Zombie Zeit bekommt sich zu beweisen, bekommt Ringer Zeit sich unbeliebt zu machen. In Band 2 habe ich sie in mein Herz geschlossen, doch hier wurde selbst das zunichte gemacht. Sie war die meiste Zeit einfach eine kaltblütige Killermaschine, dennoch brachte sie mich am Ende zum Lächeln. Was den Handlungsverlauf angeht, war es wieder zu Beginn etwas ruhiger und man konzentrierte sich eher auf die Personen, doch zwischendrin kam immer wieder mal eine aufwühlende oder actionreiche Szene, gegen Ende wurde es natürlich nochmal richtig spannend und führte zum „Endkampf“ oder zur Auflösung. Und hier begann das eigentliche Problem. Mich hat die Auflösung einfach nicht zufrieden stellen können, da sie auch in meinen Augen zu easy war und viel zu unlogisch. Es blieben viele Fragen offen und ungeklärt, einiges ergab schlussendlich keinen Sinn. Schon in den Band davor, habe ich mich gefragt „Warum die 5 Wellen?“ Warum macht man es sich so schwer die Menschen auszurotten in 5 Etappen? Wenn es auch in einer funktioniert hätte? Die Aufgabe der Silencer war somit auch überflüssig. So ergab einfach vieles keinen Sinn und die Logik dahinter fehlte. Auch emotional konnte mich das Ende leider nicht berühren. Ich komme also zu dem Entschluss: Rick Yanceys Schreibstil ist nicht für jedermann, aber es ist ein ausschweifender oft philosophischer Schreibstil, der die Handlung zwar verkompliziert, jedoch angenehm zu lesen ist und definitiv fesseln kann. Der Autor hat es geschafft einen spannenden Plot aufzustellen und eine tolle Idee mit Militärwissen und einen Hauch von Liebe zu gestalten. Auch wenn ich mit dem Ende nicht zufrieden bin, kann ich die Reihe im Gesamtpacket weiterempfehlen!

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