jacquy
Nova lernt man zu Beginn des Buches im Alter von 6 Jahren kennen, nämlich in der Nacht in der ihre Familie getötet wurde. Ihr Motiv für den Kampf gegen den Rat erfährt man dabei direkt, auch wenn es für mich nicht völlig plausibel wirkte. Damit kommen wir auch schon zu meinem einen Kritikpunkt, denn insgesamt hat mir das Buch zu wenige Hintergrundinformationen geliefert. Woher haben die "Wunderkinder" ihre Kräfte? Wieso ist ausgerechnet der Rat an der Macht? Was ist das Problem dabei? Wie würde es besser laufen? Das sind nur wenige der Fragen, die entweder erst spät oder gar nicht geklärt werden und das hat mich gestört, da die Geschichte auf mich dadurch eher unschlüssig wirkte. Davon abgesehen konnte sie mich aber wirklich überzeugen. Nova ist eine sympathische, aber unperfekte Protagonistin, die selbst nicht ganz weiß, was sie überhaupt möchte und was sie zu tun bereit ist, um das zu erreichen und das macht sie sehr glaubhaft. Trotz ihrer Rachewünsche hat sie ihr Gewissen nicht verloren und sie erkennt langsam, dass nicht alles schwarz oder weiß ist und sich auch die Wunderkinder nicht strikt in gut und böse einteilen lassen, was eine gute Botschaft ist. Sehr gefallen hat mir, dass sich die Geschichte um Superkräfte dreht und besonders, dass dabei nicht nur eine handvoll Standardkräfte vorkamen, sondern alles mögliche. So gibt es Charaktere, die die Macht über einzelne Elemente haben, jemand kann Zeichnungen zum Leben erwecken oder sich in einen Schwarm Schmetterlinge verwandeln und die Protagonistin schläft nicht, kann dafür aber andere durch Hautkontakt einschlafen lassen. Ich fand es super interessant, die verschiedenen Kräfte zu entdecken und bin gespannt, ob in den Folgebänden noch andere zum Vorschein kommen werden. Die Charaktere fand ich allesamt sympathisch und glaubwürdig. Über Nova habe ich schon ein bisschen was erzählt, die zweite Perspektive ist die von Adrian. Er ist der Adoptivsohn zweier (männlicher!) Ratsmitglieder und hat dementsprechend ein bisschen eine Sonderstellung in der Organisation, verhält sich aber nicht so. Er ist freundlich und hilfsbereit und wirkt wie der nette Junge von nebenan, hat aber auch so seine Geheimnisse, für die er in Schwierigkeiten kommen würde und das ist eine super Mischung. Auch die Nebencharaktere haben auf mich alle einen sehr guten Eindruck gemacht und ich hoffe, viele von ihnen in den Fortsetzungen besser kennenlernen zu können. Fazit Eine spannende Superhelden-Geschichte mit abwechslungsreichen Charakteren, die einen hin und wieder wirklich überraschen können. Es mangelt für mich lediglich etwas an fehlenden Hintergrundinfos, auf die ich nun in der Fortsetzung hoffe.