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jacquy

Posted on 13.2.2020

Ich wurde auf dieses Buch aufmerksam, als ich es in einer Buchhandlung entdeckt habe und wollte es dann lesen, weil ich einerseits das Thema interessant fand, andererseits zwei der Autorinnennamen erkannt habe. Die anderen sagten mir bisher nichts. Es handelt sich hierbei nicht um Essays oder Berichte aus dem Leben, sondern um fiktive Kurzgeschichten. Viele davon wirken allerdings sehr real und deshalb, aber auch wegen das Themas im Allgemeinen, möchte ich deutlich vor dem Thema Vergewaltigung warnen, da das teilweise sehr detailliert behandelt wird. (Besonders schlimm ist das in der Geschichte "Maria im Schnee", weshalb ich zumindest diese überspringen würde, wenn es da Probleme gibt.) Die Geschichten sind teilweise sehr unterschiedlich und sie haben mir auch sehr unterschiedlich gut gefallen. Einige waren in Ordnung, manche fand ich richtig gut und habe mir auch die Namen der Autorinnen notiert, damit ich noch mehr von ihnen lesen kann. Bei manchen fand ich den Stil toll, den Inhalt nicht so sehr und mit 1-2 konnte ich rein gar nichts anfangen, fand sie schrecklich wirr und wusste überhaupt nicht, was sie mir sagen wollen. Generell fiel mir der Einstieg in die Geschichten nicht immer leicht, weil es ganz in Kurzgeschichten-Manier keine Erklärungen gibt, sondern man direkt in die Handlung voller unbekannter Charaktere geworfen wird und erwartet wird, dass man sich zurechtfindet. Mal hat das besser, mal schlechter funktioniert. Thematisch haben sich die einzelnen Geschichten zwar in einem ähnlichen Bereich bewegt, aber trotzdem hat jede Autorin es ganz anders behandelt. Obwohl es in einigen Geschichten explizit um Vergewaltigungen oder andere Arten sexueller Gewalt geht, wird "Macht" auch anders mit Sex in Verbindung gebracht oder dieser spielt in anderen Geschichten gar keine Rolle. Ein Beispiel dafür ist "Die kurze Zeit der magischen Logik", worin es die unterschiedliche Erziehung von Jungs und Mädchen geht. Manche Teile des Buches haben mich richtig zum Nachdenken angeregt, während ich andere überhaupt nicht verstanden habe. Davon abgesehen gab es aber auch Geschichten, deren einziger Zweck scheinbar darin bestand, bei Leser_innen Unbehagen auszulösen. Auch wenn gerade Kurzgeschichten am besten für sich allein stehen, hätte ich mir deshalb manchmal ein kurzes Vorwort der Autorinnen gewünscht, um sie besser einordnen zu können. Alles in Allem fand ich diese Kurzgeschichtensammlung sehr wechselhaft. Auch wenn es um ein wichtiges Thema geht, konnte ich nicht mit jeder Art der Umsetzung etwas anfangen. Einige Geschichten haben mich aber sehr zum Nachdenken angeregt und ich werde von manchen der Autorinnen sicher weitere Werke lesen.

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