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Ich frage mich, wie mir dieses Buch bei dem ganzen Aufsehen, das es bereits letztes Jahr erregt hat, durch die Lappen gehen konnte. Erzählt wird darin die Geschichte der 15jährigen Mary, die als fröhliches Bauernmädchen 1830/31 in einer Welt voller männlicher Gewalt aufwächst. Allein ihr Großvater scheint ihre ehrliche offene Art wertzuschätzen, bis sie eines Tages als Haushälterin beim Dorfpfarrer aushelfen soll, um dessen kränkliche Frau zu pflegen. Dort erhält sie zum ersten Mal in ihrem Leben den Zugang zu Bildung. Doch was als Segen beginnt, endet in einer weiteren Bestätigung ihrer zugeschriebenen wertlosen Rolle als Frau. Ich habe den Roman als Hörbuch gehört und bin durchweg begeistert von der Leistung der Sprecherin (Laura Maire), die mich bereits mit dem ersten Satz in ihren Bann zog. Ich kann mir kaum vorstellen, dass jemand anderes die gewitzte, clevere Art der Mary, aber auch ihre schlussendliche Verzweiflung besser hätte darstellen können. Die Geschichte hat mich bewegt, ja wirklich aufgewühlt zurückgelassen und ich kann mich der allgemeinen Begeisterung nur anschließen.