Jasmin W.
Der Kuss des Engels war bisher der zweite Roman, den ich mit dem Thema Engel gelesen hatte. Von dem Klappentext her, hatte ich eine romantische Liebesgeschichte, mit Action und einem Happy End erwartet. Zumindest eine meiner Erwartungen wurde erfüllt, die anderen beiden leider nur zum Teil. Die Geschichte - eine Liebe zwischen einem gefallenen Engel und einer Sterblichen - ist an sich schon romantisch. Dennoch hat die Autorin es für mich nur an ein paar Stellen geschafft, mir ein Gefühl von Liebe zu vermitteln. Klar, ist Sophie immer wieder hin und her gerissen zwischen Raphael und Jean, dennoch rückten für mich diese Gefühle irgendwie immer in den Hintergrund und waren leider nicht immer richtig zu greifen. An einigen Stellen musste ich allerdings doch über Sophies hilflosigkeit schmunzeln und über ihre Schwärmereien für Rafe. Sophie ist an sich eine wirklich tolle Protagonistin. Ich konnte mich sehr, sehr gut in sie hinein versetzen und ihre Gefühle nachvollziehen. Sie ist witzig, freundlich und irgendwie auch ein wenig stark. Denn immerhin will sie für ihre Liebe kämpfen und so einiges dafür opfern. Raphael mochte ich nicht so sehr. Aber er verkörperte schließlich auch einen gefallenen Engel, deshalb hatte er das "böse" Junge Image von vornherein ein kleines bisschen weg, ebenso wie Jean in seiner Rolle für mich schon der Held war. Die Story an sich fand ich ziemlich interessant und auch die Ideen, die die Autorin mit eingewoben hat, wie zum Beispiel Lilyth und deren Clique, die düstere Rituale abhalten. Einzig und alleine die wirklich sehr ausführlichen Beschreibungen der Umgebung fand ich doch etwas langatmig. Ich mag es mir vorzustellen, wie ein bestimmter Ort in einem Buch aussieht. Doch die Beschreibungen haben nur wenig Platz für Fantasie gelassen. Was ich auch sehr schade finde, ist das die Karte von Paris erst hinten im Buch abgedruckt ist! Ich hätte sie doch am Anfang der Buches abgedruckt, denn hinterher konnte ich auf der Karte nur noch schlecht nachvollziehen, wie Sophies Weg durch Paris nun war, da ich die Karte erst auf den letzten Seiten des Buches durch Zufall entdeckt hatte.