Jasmin W.
Ich muss sagen, nach diesem Buch war ich schon ein wenig sprachlos. Es war für mich - wie heißt es Neudeutsch so schön - ein richtiger Pageturner. Ich denke jeder kennt das Märchen von Rumpelstilzchen, das um das Kind der Königin betrogen wird. Diesmal ist die Frau, die das Wesen betrügt keine Königin, sondern eine einfache Müllerstochter, die diesen Pakt eingeht um ein besseres Leben zu führen und ihr Leben weiterhin auf einem großen Lügengerüst aufzubauen. Frau Winterfeld hat es geschafft mich in diesem Märchen, das quasi neu erzählt wurde zu fesseln. Schon der Anfang, wie sie Finas momentanes Leben in der Provence beschreibt, die Landschaft mit dem Lavendel und all das, schaffen eine Stimmung, die einen einfach nur in ihren Bann ziehen kann. Die Charakter des Buches und vor allen Dingen Fina als Protagonistin konnte ich mir alle sehr gut vorstellen. Die Autorin schafft es wirklich die Gefühle der Personen rüber zu bringen und ich musste mit Fina wirklich ein ums andere mal mitleiden, ebenso wie mit Mora. Fina ist für mich eine junge Frau, die endlich ihren eigenen Weg gehen will, die nicht mehr fliehen möchte und versuchen will aus dem Lügenkonstrukt, das ihre Mutter aufgebaut hat zu fliehen. In ihren Träumen zieht es sie immer wieder an einen Ort zurück, an dem sie schon einmal in ihrer Kindheit war. Die Mühle ihrer Oma in der Lüneburger Heide und das dahinter liegende Moor. Geschickt werden ihr diese Träume von dem Geheimen, der im Moor lebt und sich um das ihm versprochene Mädchen betrogen fühlt. In ihren Träumen und schließlich auch in der richtigen Welt trifft sie schließlich im Moor auf Mora, der Diener des Geheimen, ein gepeinigter junger Mann, der in seinem Stolz gebrochen scheint und dem Geheimen zu tiefst ergeben ist. Erst als er auf Fina trifft lernt er ein anderes Leben kennen und der Geheime lässt die Beiden auch zuerst gewähren, so das sie in einer Höhle zusammen Leben können und Mora viel von Fina lernt. Doch all dies hat der Geheime so geplant und Mora soll Fina schließlich ausliefern. Was mich besonders berührt hat, ist die Liebesgeschichte, die sich so langsam und zart zwischen Fina und Mora aufbaut und ich konnte Finas Ungeduld gegenüber Mora, der so zurückhaltend und eingeschüchtert ist, so manches mal verstehen. Denn auch sie merkt, das Mora sich langsam in sie verliebt und nur die Gefühle nicht richtig zuzuordnen weiß. Zum Ende der Geschichte entbrennt ein richtiges Katz und Maus spiel zwischen Fina und dem Geheimen und die Spannung steigert sich schließlich schier ins unendliche, ob Fina und Mora den Klauen des Geheimen entkommen können...