Jasmin W.
Auf der Website des Fischer Verlages steht passend beschrieben: "Ein Roman wie ein Schlag ins Gesicht". Denn genau so habe ich mich größtenteils gefühlt, als ich dieses Buch gelesen habe, das schonungslos Themen behandelt, die größtenteils immer noch wenig Beachtung bekommen, da sie meistens totgeschwiegen werden. Kindesmisshandlung, grenzwertige Erziehungsmethoden und Eltern die einen fanatischen Hang zur Kirche haben, sind Themen die in diesem buch groß geschrieben werden. Dazu kommt noch das eine der Zwillingsschwestern das sogenannte Treacher-Collins-Syndrom hat. Dieses Buch hat mich atemlos und geschockt zurück gelassen und es hat gedauert das gelesene zu verdauen. Noch während ich diese Rezension tippe, schweifen meine Gedanken immer wieder ab und ich bin fassungslos. Schon am Anfang der Geschichte erfährt man, das eine der Zwillingsschwestern, nämlich Hepzibah gestorben ist. Trotzdem ist die Geschichte aus zwei Sichten geschrieben. Einmal aus Rebeccas Sicht, in dem Buch gekennzeichnet als "Danach" und dann aus Hepzibahs Sicht als "Davor". Jedoch ist weder das Davor, noch das Danach wirklich angenehm zu lesen. Nicht, weil der Schreibstil der Autorin schlecht ist, sondern einfach wegen den Situationen in denen der Leser gestoßen wird und die einem um die Ohren gehauen werden. Der Schreibstil der Autorin ist wirklich fantastisch. Louisa Reid schafft es mit ihren Worten die Atmosphäre in dem Buch perfekt aufzufangen und konnte mich vom Anfang, bis zur letzten Seite fesseln. Warum ich trotzdem finde, das dieses Buch fantastisch ist? Gerade weil es so mich so atemlos zurück gelassen hat und zu nachdenken angeregt hat. Wie können Menschen der Wahrheit gegenüber so blind sein? Wie können Eltern ihren Kindern so schreckliche Dinge antun? Die Wahrheit kann sehr unbequem sein und meistens möchten Menschen sich die Probleme von anderen nicht aufhalsen und verschließen somit die Augen vor der Wahrheit. Wie vielen Kindern ergeht es wirklich so wie in dem Buch beschrieben? Leiden im Namen Gottes und im Namen ihrer Eltern und spielen nach außen hin eine Heile Welt vor?