kleinebuecherwelt
Wenn Worte meine Waffe wären erzählt die bewegende Geschichte einer jungen Muslima, die zwischen den Werten ihrer Familie und eigenen Wünschen steht. Einfühlsam gelingt es der Autorin Sheherazades Innenleben zu beschreiben, sodass man sich als Leser problemlos in sie hineinversetzen kann. Die Geschichte ist keine einfache und es gibt einige aufwühlende Stellen. Das sorgt dafür, dass man emotional mitgerissen und Teil der Geschichte wird. Die Idee finde ich toll und bis zu dem Zeitpunkt, zu dem ich das Buch zufällig in der Bücherei entdeckt habe, ist mir gar nicht bewusst gewesen, dass wir so eine Geschichte brauchen. Aus diesem Grund verdient Wenn Worte meine Waffe wären meiner Meinung nach viel mehr Aufmerksamkeit, da es sicher einige Personen gibt, die sich in Sheherazades Situation befinden. Die Charaktere werden alle anschaulich beschrieben und man spürt den Schmerz jedes einzelnen. Den von Sheherazade, die nicht sie selbst sein kann. Den ihrer Mutter, der der Ruf der Familie wichtig ist. Den, des Vaters, der Vergangenes nicht verarbeitet hat. Hinzukommen die Eindrücke weiterer muslimischen Familien, die in derselben Gegend leben. Ich muss zugeben, dass hier vieles eher negativ dargestellt wird. Beispielsweise hat Sheherazade mit einigen Vorurteilen in der Schule zu kämpfen und ihre Mutter ist sehr streng, jedoch finde ich es gut, dass die Autorin auch diese Seiten beleuchtet. Die Probleme wirken nicht aufgesetzt, sondern realistisch und gleichzeitig zeigt die Autorin auch kleine Lichtblicke in all diesen eher negativen Momenten. Während der Handlung durchläuft Sheherazade eine starke Entwicklung, was ich sehr schön finde. Gleichzeitig überrascht der ein oder andere Charakter den Leser. Auf jeden Fall bleibt die Geschichte lange im Kopf und ist sehr beeindruckend. Fazit: Eine wichtige und aufwühlende Geschichte, die nachvollziehbar erzählt wird und lange im Kopf bleibt.