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Ramona Kielfeder

Posted on 13.2.2020

Kurzbeschreibung: Lila lackierte Fingernägel sind das Markenzeichen von Grace und ihrer Mutter Maggie. Dabei könnten sie sonst nicht unterschiedlicher sein: die ehrgeizige Grace will nach der Schule Musik studieren, denn sie ist eine begabte Pianistin. Ihre Mutter dagegen ist das personifizierte Chaos und stolpert von einer schlechten Entscheidung in die nächste, ohne zu verstehen, was sie ihrer Tochter damit antut. Erst als Eva in ihr Leben tritt, glaubt Grace, sich mit ihrer Hilfe endlich aus den Fängen ihrer Mutter und der engen Kleinstadt befreien zu können. Doch als Maggie immer mehr an Bodenhaftung verliert, steht auch die Zukunft der beiden Mädchen auf dem Spiel. Jetzt ist es an Grace, sich und Eva zu retten, und endlich zu lernen, wie man liebt und wie man loslässt. Was für eine bewegende Geschichte! Das Cover von Eine Handvoll Lila von Ashley Herring Blake hat mich erst auf das Buch aufmerksam gemacht. Es ist so detailliert und liebevoll gestaltet – daran kann man einfach nicht vorbeigehen. Ehrlich gesagt hätte ich eine viel leichtere und süßere Geschichte erwartet. Ich hatte gedacht, es würde hauptsächlich um die aufflammenden Gefühle zwischen Grace und Eva gehen. Aber tatsächlich steckt doch auch eine sehr ernste Seite in dem Buch. Viel mehr Dramatik, als eigentlich gedacht. So viel mehr Freundschaft und Loyalität. So viel mehr Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit und schlussendlich doch die Kraft, über sich hinauszuwachsen. Es ist eine Geschichte über die ersten eigenen, wichtigen Entscheidungen. Die Liebe zwischen Grace und Eva ist so echt, so kompliziert und so völlig ohne Kitsch – das hat es mir sehr angetan. Ich weiß kaum, wie ich meine Empfindungen in Worte fassen soll. Ashley Herring Blake hat eine sehr einfühlsame Art, eine Geschichte zu erzählen. Sie hat mich sehr bewegt. Sie hat in mir den Wunsch geweckt, zwei junge und sehr empfindsame Menschen unbedingt beschützen zu wollen. Ich habe mit Grace und Eva viel gelitten, aber auch gelacht und geliebt. Gerade in der ersten Hälfte erschien mir Grace aber auch oft sehr egoistisch und ihr fehlt komplett der eigene Durchblick, die eigene Meinung. Da zog es sich hin und wieder und die Spannung fehlte. Eva blieb mir, wenn ich im Nachhinein so darüber nachdenke, oft ein wenig fremd. Ich hätte gerne mehr über sie erfahren. Luca, der beste Freund von Grace, ist wirklich ein Goldstück und er opfert sich teilweise wirklich für Grace auf. Wahrscheinlich liest sich das alles komplett unzusammenhängend. Zwischendurch musste ich mich richtig vom Text loseisen, um die Geschichte stückweise sacken zu lassen. Meine Wut, meine Verwirrung, meine bewegten Gefühle kurz mal wieder zu sortieren. Nach dem Lesen habe ich das Buch zugeschlagen und wusste nicht, wohin mit mir. Und so geht es mir auch jetzt noch, wo ich nur wenige Stunden später diese Zeilen schreibe. Eine Handvoll Lila hat mich berührt. Es ist ein Buch mit sehr vielen Facetten. Wer ein Faible für besondere Geschichte hat, dem möchte ich Eine Handvoll Lila unbedingt ans Herz legen! Auch wenn es zu Beginn vielleicht einen Moment braucht, bis man mit Grace warm wird – man sollte dran bleiben!

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