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Ramona Kielfeder

Posted on 13.2.2020

Kurzbeschreibung: Abi ist sich sicher, in Joseph ihren Traummann gefunden zu haben. Mit ihm möchte sie alt werden und den Sonnenuntergang in Portsmouth beobachten. Joseph sieht das allerdings etwas anders und verlässt Abi von einem Tag auf den anderen mit der Begründung, sie seien zu verschieden. Abi ist am Boden zerstört und hofft, dass Joseph wieder zur Besinnung kommt. Als er ihr wenige Tage später allerdings eine Kiste mit ihren Sachen vor die Tür stellt, ist es amtlich: Er will nichts mehr mit ihr zu tun haben. In der Kiste findet Abi eine Bucket-List von Joseph. Abi ist sich sicher: Wenn sie die Punkte auf Josephs Liste abarbeitet, wird er erkennen, dass sie die perfekte Frau für ihn ist… Wenn man über sich hinaus wächst… Diese Geschichte hat mich sehr beeindruckt, begeistert und unterhalten! Sie hat mir so viel mehr geboten, als ich zu Beginn gedacht habe. Zunächst tritt Abi als die kleine graue Maus auf, die ihrem vermeintlichen Traummann alles recht machen will: Sie will die perfekte Freundin für ihn werden. Das kann sie allerdings nur erreichen, indem sie viele ihrer eigenen Ängste überwindet. Erst ist Abi sehr weinerlich, ängstlich und immer darauf bedacht, was andere von ihr denken könnten. Oder ein besonderer anderer. Mit der Zeit redet sie sich das noch sehr erfolgreich ein, aber sie verändert sich immer mehr. Ob sie diese Veränderung am Ende dann selbst zu erkennen vermag, das steht erstmal auf einem anderen Blatt… Anna Bell ist hier eine wirklich wunderbare Geschichte gelungen. Ich habe sehr mit Abi mitgefiebert. Um manche ihrer Adrenalinausflüge habe ich sie sehr beneidet. Manchmal habe ich ihr aber auch einfach nur fest die Daumen gedrückt. Es ist wunderbar zu sehen, dass man über sich hinauswachsen kann. Dass man lernen muss, seinen eigenen Träumen zu folgen. Dass es nichts bringt, sich für jemand anderen verbiegen zu wollen. All diese eingängigen Gedanken sprudelten nach dem Lesen durch meinen Kopf. In dieser vermeintlich locker-leichten Sommer-Sonne-Gute-Laune-Geschichte steckt viel Moral. Aber gute Moral. Welche, über die man wirklich gerne nachdenkt. Es sind diese Dinge, die wir selbst uns oft gar nicht bewusst genug machen. Was ich eigentlich nur sagen möchte: Ihr müsst „Eigentlich bist du gar nicht mein Typ“ lesen! Es steckt so viel mehr dahinter, als man zunächst vermuten würde.

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