Elisabeth
Bevor ich diese Rezension beginne muss ich anmerken, dass ich nie wirklich der große Fan von Comedians war/bin. Als ich jedoch das Buch gesehen habe, wusste ich sofort, dass es mich vom Inhalt her überzeugen wird. Und es war wirklich ganz überraschend gut! "Cindy aus Marzahn" ist/war eine Figur, die glaube ich jedem ein Begriff war. Mit dem Buch hab ich allerdings begriffen, dass wir als Zuschauer immer die Fassade sehen. Die unantastbare, unverletzliche Fassade. Uns wird praktisch vorgespielt, wie leicht die Welt doch eigentlich ist. Dieses Buch öffnet einem so ein bisschen die Augen und wir sehen eine ganz andere Seite des Showbusiness. Einige Offenbarungen haben mich teilweise echt geschockt. Der Job eines "Stars" ist ein Knochenjob. Das heißt, so gut wie kein Privatleben und Arbeit rund um die Uhr. Gerade auch die Story in Bezug auf die Autorin hat mich echt berührt. Und Ilka Bessin strahlt eine unglaubliche Ausstrahlung aus. Sie beschriebt in diesem Buch ihre Kindheit, ihren Alltag, als sie arbeitslos war und der harte Weg überhaupt erstmal einen Job zu bekommen. Wir begleiten sie zurück zu ihrer Glanzzeit als "Cindy" und wie brutal es hinter den Kulissen wirklich zu ging. Mobbing und Erpressungen sind solche Sachen. Dennoch schafft sie es mit einer unglaublichen Stärke dem Leser rüberzubringen. Sie schreibt natürlich auch über ihr Privatleben unter anderem auch über ihre Familie. Das Kapitel, welches sie ihrem Vater widmet, hat mich unglaublich bewegt und zeigt auch, wie wertvoll gemeinsame Zeit ist. Das Buch und vor allem auch der Schreibstil haben mich sehr überrascht und gefesselt. Im Innenteil des Buches, findet ihr auch noch einige Bilder von ihr aus ihrer Kindheit und natürlich aus ihrer Zeit als "Cindy". Das hat dem Buch den letzten Schliff gegeben. Mir hat es Biografie total gut gefallen. Ich wurde unterhalten, denn sie hat manchmal echt witzige Dinge erlebt. Und natürlich ihr besondere Art erfrischt das Ganze nochmal. Aber jedes Buch hat auch Seiten, die den Leser eher melancholisch stimmen, so auch hier. Ja, auch eine witzige Kunstfigur ist nur ein Mensch mit Gefühlen. Und ich fand gut, dass sie diese mit uns Lesern geteilt hat. Für mich ist Ilka Bessin eine starke Frau, die für ihre Träume gekämpft hat und die man sich auch als Vorbild nehmen kann.