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Tastenklecks

Posted on 13.2.2020

Schreibstil Die Geschichte ist sehr authentisch beschrieben. Genau so würde sich bestimmt eine Mary verhalten, die ihr “Bloody” gerne abstreifen möchte.  Ich bewegte mich einfach weiter der Sonne entgegen, wie eine Motte, die dem Licht entgegenstrebte… (S. 165) Die Autorin hat mich wie mit einem Sog in die Geschichte reingezogen. Dadurch habe ich das Buch so ziemlich in einem Schwung gelesen. Bei der Seitenanzahl ist das schon beachtlich, oder? Selbst die Szenen aus der Vergangenheit sind sehr greifbar beschrieben. So hatte ich schon fast das  Gefühl, Kinderlachen zu hören und Backduft zu riechen. Gefühl Ich lese ja eigentlich auch ab und zu Thriller und sollte es somit gewöhnt sein. Trotzdem hatte ich auf den ersten Seiten Gänsehaut. Aber ich fand die Vorgeschichte und ihr “Leben” als Bloody Mary, die natürlich dort schon anschnitten werden, sehr wichtig für die “Story”. Ohne würde definitv etwas fehlen. Aber keine Angst, man kann auch nach den ersten Seiten trotzdem gut schlafen. Also wenn man es schafft, das Buch aus der Hand zu nehmen.   Charaktere Mary finde ich natürlich am interessantesten. Zum einen aufgrund ihrer Vorgeschichte und ihrem Dasein. Aber auch und besonders deswegen, da sie entgegen ihrer Natur handelt. Sie versucht, sich zu ändern; zu bessern. Dadurch entsteht ein innerer Kampf. Ein Teil von ihr sträubt sich gegen jedes bisschen Menschlichkeit…   Halte es auf, krächzte Bloody Mary, die lange Zeit verstummt war. Genieße es, hauchte Mary Jane… S. 274  Hier fragt man sich natürlich, welchem Teil sie nachgeben wird… Und dann gibt es da noch Avian. Wäre wohl eine ziemlich langweilige Liebesgeschichte ohne Gegenpart. Aber kleiner Spoiler: Langweile gibt es in diesem Buch nicht. Wir wissen ja alle, für was die liebe Mary eigentlich bekannt ist. Immer blutig unterwegs, Mord durch den Spiegel. Gerufen von einem Spruch, den ich hier bestimmt nicht hinschreiben und erst recht nicht vor einem Spiegel bei Kerzenlicht (oder ohne) aufsagen werde. Nicht, dass ich Angst hätte… Naja, es geht ja hier um etwas anderes. Jedenfalls glaubt Avian nicht wirklich an das Phänomen. Also Handykamera an und austesten. Die einen treffen sich durch eine Datingplattform – unsere Protagonisten sind da kreativer. In gewisser Hinsicht ist die Liebe zwischen Mary und Avian wie bei “die Schöne und das Biest”. Nur bezieht sich die Hässlichkeit in dem Fall auf das Innerste von Mary. Doch ist es wirklich so hässlich? Ich wusste nicht genau, wer wen  festhielt und wer diese Umarmung im Moment mehr brauchte.  (S. 221) Na, ich würde sagen, dass sich da zwei gefunden haben, oder? In wie weit das stimmt, erfahrt ihr dann selbst!

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