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papierfliegerin

Posted on 13.2.2020

Die Rückkehr in die Welt von David & Co. fiel mir, gerade auf den ersten paar Seiten des Buches nicht ganz so leicht, wie erhofft. Mir war vieles, was in Band 2 geschah, schlicht entfallen und ich habe mich sogar an den ein oder anderen Charakter erst wieder erinnert, als sich der Nebel in meinem Kopf etwas lichtete. Zum Glück dauerte das alles aber nicht wahnsinnig lange; schon nach 10-15 Seiten war ich wieder voll drin in der Geschichte und fieberte ungebremst mit unsere Protagonisten mit. Erleichternd kam hinzu, dass sich Brandon Sanderson hier nicht mit unnötigen Rückblenden oder ähnlichem aufhält, sondern unsere Figuren wieder direkt in die nächste Schlacht schickt, sodass man als Leser auch gar keine Zeit hat, sich Gedanken darum zu machen, was denn beim Ende des zweiten Bandes passiert war, sondern direkt mitgerissen wird vom aktuellen Geschehen. So kann ich sagen, dass das Buch bereits unheimlich rasant beginnt und genau dieses Tempo behält der Autor bei. Es geschieht alles Knall auf Fall, es gibt immer wieder Twists, die die Spannung zusätzlich weit nach oben treiben und vor allen Dingen gibt es Überraschungen, mit denen man so niemals rechnet. Mir gefiel der Ablauf der Handlung, die Inszinierung der einzelnen Plots. Mir gefiel auch, wie auf das große Finale hingearbeitet wurde, das man sich bei zwei so starken Vorläufern und der Geschichte in diesem Buch einfach nur gigantisch vorstellt – zumindest war das bei mir der Fall. Dazu komme ich allerdings nachher ausführlich. Schreibstil brauche ich, glaube ich, nicht nochmal in den Himmel loben; das tu ich ständig. Ich liebe es, wie Brandon Sanderson seine Geschichten erzählt, denn egal wie abgehoben die Stories auch sind (in diesem Falle geht’s immerhin um Superhelden), er schafft es, alles derart realistisch zu beschreiben, dass ich mich stets wie ein Mitglied der Figuren fühle, nicht wie jemand, der ein Buch liest. Die gesamte Atmosphäre ist so vollgepackt mit Spannung und Nervenkitzel, so mitreißend und authentisch. Allein die Tatsache, dass der Autor seine Charaktere auch mal leiden lässt, ist für mich ein Zeichen von wahrem Talent und Können. Geschrieben ist das ganze dabei lediglich aus David’s Sicht; und das auch noch aus der dritten Person; doch ich fühlte mich dabei so wohl und kann mir, auch jetzt rückblickend, nichts besseres für die Geschichte vorstellen. David war als Hauptfigur wieder großartig. Bereits in Band 2 war mir seine Veränderung ins Auge gestochen, hier in Band 3 war sie dann auch für einen Blinden nicht mehr zu übersehen. Während er nämlich zu Beginn seiner Reise noch von Rache und Hass getrieben wurde, entwickelte er sich hier zu einem jungen, ehrgeizigen Kämpfer, der eine klare Vision verfolgt: er wollte die Welt retten. Das war seine Mission. Und auch wenn seine Hitzköpfigkeit und seine furchtbar schlechten Vergleiche geblieben sind, hat sich dieser Protagonist quasi um 180Grad gedreht – und ist dennoch er selbst geblieben. Jetzt rückblickend muss ich sagen, dass David zu einem wahren Freund geworden ist, für mich – aber auch für sein Team und das macht ihn zu einem ganz besonderen Charakter, den ich unfassbar vermissen werde. Doch auch die Nebenfiguren, wenn man sie denn so nennen will, bestehend aus Mizzy, Abraham, Megan und Cody – also David’s Crew – werden mir enorm fehlen. Jeder hatte ganz spezielle Eigenheiten, die man einfach lieben muss als Leser. Ich hätte zwar gern noch die ein oder andere Background-Info gehabt, aber natürlich ist mir klar, dass das der Geschichte rein gar nichts genutzt hätte. Demnach gebe ich mich mit dem, was wir erfahren durften, vollkommen zufrieden und übe absolut keine Kritik an den Personen und Persönlichkeiten. Und um die wichtigsten Elemente der Geschichte nicht außen vor zu lassen: die Epics. Diese Superhelden, die allesamt über ganz unterschiedliche Fähigkeiten verfügen und sich gegenseitig nicht immer wohl gesonnen sind, wurden hier erstmals zu menschlichen Wesen – das heißt nicht, dass sie ihre Kräfte verloren haben, sondern sie haben, stellenweise, ihre menschliche Seite durchscheinen lassen und das gefiel mir derart gut, dass ich sogar für den ein oder anderen sowas wie Sympathie aufbringen konnte, was mir eben in den Vorgängerbänden fast komplett verwehrt blieb. Großartig – mehr kann und will ich zu den Figuren in dem Buch nicht sagen. Und jetzt noch ein paar Worte zum Ablauf bzw. zum Höhepunkt der Trilogie: Brandon Sanderson hat natürlich, wie jeder Autor auf diesem Planeten, auf das große Finale hingearbeitet. Im Falle der Rächer-Saga gab es zwei Vorgänger, ehe hier das große Feuerwerk zu sehen sein soll. Auch hier gefiel mir der Anlauf wieder unglaublich gut; die ersten 75% der Geschichte waren so rasant und actionreich; aber auch voller Freundschaft, Hoffnung und sogar Liebe. Der Autor hat einen tollen Mix kreiert, der sich prima ergänzt und für Abwechslung sorgt. Natürlich gibt es auch wieder actionreiche Kämpfe; Mord und Totschlag, Verletzungen und Planungen – aber eben nicht nur. Und mir gefiel es unheimlich gut, dass es auch in den ruhigeren Passagen keineswegs langweilig wurde. Was eher mein Problem war, war die geringe Steigerung. Ich glaube, durch die immense Spannung und die ganze Action, die schon in den Vorgängerbänden und auch in den ersten beiden Drittel dieses Buches aufkommt, gibt es kaum noch Spielraum nach oben und somit war das große Finale nicht ganz so imposant, wie ich es mir wünschte. Klar, es gab am Ende die große Überraschung den finalen Kampf, aber der glich den vorherigen in einigen Hinsichten. Letzten Endes fließt dieser minimale Kritikpunkt aber nicht in die Bewertung ein; da ich grundsätzlich einfach nur begeistert bin von „Calamity“. FAZIT: „Calamity“ von Brandon Sanderson steht seinen Vorgängern in nichts nach und überzeugt wieder auf ganzer Linie. Die Entwicklung, sowohl in Hinsicht auf die Figuren wie auch auf die Storyline ist einfach beeindruckend und die unglaubliche Rasanz, das Tempo und die Spannung tun ihr übriges, um das Buch zu einem Highlight zu machen. Das Finale häte noch ein wenig mehr „Wow-Effekt“ vertragen, aber letzten Endes hat das weder das Lese-Erlebnis noch den Genuss gemindert.

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