seiten.blick
Meinung Nachdem mich Marie Brennan von ihrer Lady Trents Memoiren- Reihe so sehr überzeugen konnte, war ich um so gespannter auf ihre neueste Reihe, die zu meiner Überraschung zudem nicht um Drachen dreht, sondern um Feen. Dadurch, dass ich Marie Brennans Schreibstil lieben gelernt habe und mich Feengeschichten seit meiner Kindheit begleitet haben, war meine Erwartung dementsprechend hoch. Und ich muss sagen, enttäuscht hat mich die neue Reihe nicht, aber einige negative Punkte gibt es dennoch. Erst einmal finde ich das Cover sehr gelungen. Es ist eine klare Veränderung zu ihrer anderen Reihe, viel grafischer als malerisch, dennoch spricht mich das Cover sehr an. Es passt ganz gut zur Geschichte und zum Feenfolk. Lune und Deven sind zwei gegensätzliche Protagonisten, die mein Herz leider nicht für sich gewinnen konnten. Es fiel mir schwer eine Bindung zu ihnen aufzubauen, trotz der wechselnden Erzählperspektive zwischen den beiden. Auch wenn immer wieder Erinnerungen eingeblendet oder Zeitsprünge getätig wurden, konnten mich die Charaktere nicht überzeugen, vielleicht auch aus dem Grund der teilweise raschen Wechsel. Ich wurde einfach nicht warm mit ihnen. Wie der Klappentext bereits angedeutet hat, ist die Geschichte etwas politisch Ausgelegt, was ich grundsätzlich nicht schlecht finde. Ich fand es überwiegend interessant, aber manchmal hätte ich mir trotzdem gewünscht, dass die Politik etwas weiter in den Hintergrund rückt. Dadurch verlor die Geschichte an greifbaren Emotionen. Die Charaktere waren distanziert; wurden sachlich gehalten, was ich sehr schade finde. Der Schreibstil hat mir in Lady Trents Memoiren sehr gut gefallen, doch hier in der Geschichte fehlt mir schlicht weg die emotionale Seite. Die sachliche und professionelle Ebene, die Marie bei den politischen Aspekten sehr suverän rüber bringt, fasziniert mich weiterhin. In die Geschichte kam ich mit ein wenig Anlauf gut rein. Gelegentlich zog sich die Geschichte in die Länge, aber die Spannung setzte sich stehts wieder ein. Mir gefällt es, dass man hier im Dunkeln tappt. Was weiß oder was schwarz ist, lässt sich nicht erkennen, sodass einem das Rätseln und die Intrigen schwer machen, die Lage richtig zu deuten oder einzuschätzen. Fazit Auch wenn es einige negative Punkte gibt, ist Die Schattenkönigin dennoch ein gelungener Auftakt mit interessanten politischen Ansätze.