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Maike Bücheler

Posted on 13.2.2020

Wanja ist 13 Jahre alt, lebt allein mit ihrer Mutter und besitzt einen Kater namens Schröder. Als sie die Einladung zu Vaterbilder erhält, weckt das natürlich ihre Neugier. Niemand, der nicht eingeladen ist, weiß von der Ausstellung. Als der erste Besuchstag da ist, muss Wanja feststellen, dass sie nicht allein durch das Blid des Trapezkünstlers nach Imago kommt: Mischa, ein Außenseiter aus ihrer Schule, begleitet sie. Die anfängliche Euphorie, die sie bei ihrem ersten Besuch im Zirkus Anima verspüren, verfliegt schnell, als ein schwarzer Vogel auftaucht, alle Farben schluckt und Wanja, Mischa und die Artisten in Angst und Schrecken versetzt. Wanja und Mischa müssen lernen ihre Ängste zu überwinden, die Wut hinter sich zu lassen und mit einem positiven Gedanken in die Zukunft zu sehen. „Imago“ ist ein wunderbarer Roman, der einen in eine neue Welt entführt, die einen nicht mehr loslässt, bis ihr Geheimnis gelüftet wurde. Das Buch zeigt einem die Tausend Möglichkeiten, die man als Mensch hat, Neues zu erschaffen, selbst wenn man kein Portal zu einer anderen Welt findet. „Imago“ beginnt langsam, führt einen in Wanjas Gedanken und Situation hinein, bevor sich alles für sie ändert. Das Buch schafft es, die Spannung zu steigern und zu einem fantastischen Höhepunkt am Ende der Geschichte zu führen. Isabel Abedi ist eine wundervolle Autorin, die wunderschöne Bilder vor dem inneren Auge des Lesers erscheinen lässt. Sie schreibt detailliert, emotional und fesselnd. Ich fand das Buch am Anfang etwas langatmig, doch das Durchhalten lohnt sich auf jeden Fall! Am Ende kann man es kaum noch erwarten, das Geheimnis um den Vogel und das ganze Land Imago zu lüften. „Imago“ enthält überraschende Wendungen, die den Leser Trauer, Glück oder Hoffnung empfinden lassen, so wie Wanja sie empfindet. Insgesamt ist das Buch jedem zu empfehlen, der sich gerne in fremde Welten entführen lässt und der nicht immer eine Romanze braucht. Ich finde es wundervoll und schließe mich der Meinung der Rheinischen Post an: „Ein Buchstabe bestimmt den ersten Jugendroman von Isabel Abedi. Es ist das F, das für fesselnd und fantasievoll steht.“

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