Ladybug
Leider völlig anders als vom Klappentext erwartet Leon Bosch ist Koch im idyllisch gelegenen Gasthaus „Quellbach“ im Wald im Harz. Seine Frau ist bei einem tragischen Unfall gestorben. Er und seine Tochter Thea machen das Beste aus ihrem Leben. Dann stolpert er quasi über eine Frauenleiche. Als wäre das nicht schlimm genug, stellt sich heraus, dass diese Frau kein Herz mehr in der Brust hat, sondern einen Quarzstein. Leon sucht nach dem Mörder, denn weitere solche Leichen tauchen auf und Leon hat allen Grund, vor der Polizei die Wahrheit herauszufinden … Für meinen Geschmack werden gewisse Szenen einfach zu deutlich und damit blutig beschrieben. Das mag ich nicht sehr. Mir ist das Subtile viel lieber. Andeutungen genügen mir, ich muss nicht jedes Detail vorgekaut bekommen. Gleichzeitig gibt es im krassen Gegensatz dazu immer mal wieder und zu viele Längen. Das sind dann die Momente, in denen mich die Story verliert und ich eine Wiederholung brauche. Das nervt mich sehr. Das entsteht durch zu lange Ungewissheiten, zu viel nicht Gesagtem, das dann am Ende nicht wirklich so ist, dass ich meine, es hat sich gelohnt, durchzuhalten. Aber auch durch überdetaillierte Beschreibungen von Nebensächlichkeiten. Davon gab es leider echt viele …! Das ist echt schade. Das Ende – nun, ich bin nicht so begeistert, dass es mir die Story aufwertet und mich nachträglich versöhnt. Ja, es ist ein Paukenschlag, es ist heftig. Mir gefällt es dennoch leider nur marginal. Ein wenig verstört mich auch, dass der Epilog eine erstaunliche Länge aufweist. Immer, wenn ich dachte, jetzt hat Lena Schwarz den Bogen raus, jetzt geht es ab!, fiel der Stil wieder in ein Loch. Leider kann an all dem auch der geniale Leser/Sprecher der Hörbuchausgabe Frank Stieren nichts mehr ändern. So bleibe ich ratlos zurück und weiß nur, dass mich die Autorin nicht für sich gewinnen konnte. Für die düstere Stimmung und die Ansätze wirklich guter Ideen gebe ich drei Sterne.