_hannas.buecherpalast_
Die Hauptperson in diesem Buch ist, anderes als im Klappentext erwähnt, Sarah Weiss. Sarah Weiss ist Anthropologin und arbeitet in einem Team mit Max Stiller. Sarah ist eine junge Mutter, um die 30 Jahre alt. Ihre eigene Mutter ist bei ihrer Geburt gestorben, was Sarah merklich geprägt hat. Sie ist sehr unsicher in ihrer eigenen Person, schämt sich aufgrund körperlicher Mängel bzw. Abweichungen zur breiten Masse. Max Stiller ist in meinen Augen eine der wichtigsten Nebenrollen. Max Stiller ist, wie Sarah, Anthropologe und arbeitet mit ihr gemeinsam, doch die Beiden verband nicht nur das, sondern auch die Tatsache einer gewissen Anziehungskraft zu einander. Max ist einer von nur noch wenigen gehörlosen in Deutschland und sieht sich selbst nicht als Behindert, im Gegenteil der meisten anderen Menschen. Er gerät leicht in Rage und wird schnell wütend, durchblickt jedoch mindestens genau so schnell die wahren Absichten eines Menschen. Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Denn es geht nicht nur um Sarah und Max sondern auch um Urudim, einem Neandertaler, und dessen Geschichte vor vielen Jahrtausend Jahren. Das Umfeld in der unsere Protagonisten gebettet sind und in dem sich die Geschichte abspielt ist zwar zukunftsorientiert, jedoch noch so realistisch gehalten, dass man es sich leicht vorstellen kann, dass es einmal soweit kommt. Die Geschichte war logisch aufgebaut und spannend geschrieben. Das Ende hat mir sehr gut gefallen. Es war nicht das klischeehafte Happy End, hatte aber trotzdem etwas Gutes an sich. Einzig und allein der Thrillerteil der Geschichte kam mir etwas zu kurz vor. Der Schreibstil war angenehm zu lesen, trotz einiger fachlicheren Textpassagen. Jens Lubbadeh gelang es hervorragend, mir diverse Bilder in den Kopf zu zaubern. Ganz besonders bei einer (wie ich fand sehr traurigen und schlimmen) Stelle war das Bild in meinem Kopf sehr intensiv. Der Schreibstil vermittelte eine zur Geschichte passende Stimmung.