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bloggingrenate

Posted on 13.2.2020

American War ist ein dystopischer Roman über den nächsten amerikanischen Bürgerkrieg, der von seiner Handlung her nicht besonders abwegig erscheint. Der Roman punktet mit einem spannenden , teilweise brutalen und sehr erschreckenden Setting, denn er spielt weit genug in der Zukunft, dass es vorstellbar ist, dass die allgemeine Umweltverschmutzung auf grausame Weise seinen Tribut fordert, jedoch nicht weit genug um den Leser davon überzeugen zu können, dass es einen selbst nicht betreffen wird. Somit wirkt die Story sehr glaubhaft und der Autor schaffte somit, dass ich mich währen der ganze Lektüre sehr unwohl fühlte und der ein oder andere Schauer über meinen Rücken lief. Der Roman stellt den Leser vor eine erschreckende Zukunft die er sich auch vorstellen kann. Hunger, Flüchtlingslager, bombenwerfende Drohnen, Folter, Selbstmordattäter, Terrorismus, ein ganzes Spektrum an Grausamkeit und Brutalität. American War ist kein Roman den man mal nebenbei lesen kann. Dafür ist die Thematik zu heftig. Man gerät beim Lesen des öfteren ins Stocken und eine Pause von dem Grauen wird benötigt. Der Schreibstil ist flüssig, leicht und verständlich. Zu Beginn des Buchs war es etwas schwierig zu verstehen wer jetzt gegen wen und warum Krieg führt, mit der Zeit verschwinden diese Linien aber und der Autor zeichnet ein klares und erschreckendes Bild über ein Amerika im Jahr 2075. Der Roman begann erst kurz nach den ersten 100 Seiten richtig interessant zu werden. Ich hatte das Gefühl, dass die vorherigen Seiten vom Autor benötigt wurden um das Schreckensszenario aufzubauen und dem Lesern begreiflich zu machen. Für mich zieht sich dieser Teil etwas langsam dahin und dadurch wurde meine Vorfreude auf das Buch etwas gedämpft. Die Zeit mit Sarah im Flüchtlingslager bewies sich dann als spannender. Nichtsdestotrotz, mit zunehmender Lesedauer erscheinen mir die Figuren mehr und mehr als Mittel zum Zweck für die düsteren Zukunfstvisionen des Autors. Mir fehlte die Bindung zu den Protagonisten. Dennoch hat American War es geschafft mich zu berühren und mich zum Nachdenken anzuregen. Dem Autor gelingt es hervorragen ein sehr düsteres und erschreckendes Zukunftsbild zu beschreiben. Man kann sich das zerrüttete Amerika und die ständig lauernde Gefahr die im Buch dargestellt wird sehr gut vorstellen und verfolgt deshalb fasziniert den Verlauf der Handlung. Das was im Buch beschrieben wird scheint gar nicht so abwegig wie man es eigentlich von einer Dystopie kennt und deshalb hat man beim Lesen das ungute Gefühl, dass es tatsächlich dazu kommen könnte. Wenn man die Entwicklung Amerikas im Moment verfolgt, kommt es oft beim Lesen vor, dass man denkt, dass das was Omar El Akad in seinem Buch beschreibt gar nicht mehr so weit in der Zukunft liegt. Für die eine oder andere Katastrophe wurden die Wege ja schon mehr oder weniger gelegt. Man möchte fast beten, dass dies nicht so eintrifft. Ein Roman der mich trotz seinem schweren Start, den gelegentlichen Längen und der kalten Beziehung zu den Charakteren, sehr bewegt und sehr nachdenklich zurückgelassen hat. Von daher kann ich das Buch nur Empfehlen. Denn letztendlich genau wie bei jedem Buch das ich hier empfehle, muss sich jeder eine Meinung für sich bilden.

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