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elizzy

Posted on 13.2.2020

Dieses Buch ist nicht nur skandalös, sondern auch inspirierend! Worum geht es? Skandalös berichtet über 20 Frauen, die den Mut hatten anders zu sein. Die ihren Gedanken freien Raum liessen, die sich auslebten, andere inspirierten und immer etwas am Rande des erlaubten balancierten. “Komm zu mir / Da ist etwas / Das ich dir sagen muss / und ich kann es nicht sagen”, schreibt sie. – Skandalös Klappentext Diese Frauen waren ihrer Zeit voraus: Sie eckten an und haben im 20. Jahrhundert für den ein oder anderen Skandal gesorgt. Die Welt hatte ihnen nichts zu bieten, doch sie haben sich alles genommen. Sie kämpften mit ihren Mitteln für ihren Freiraum. Mit Übermaß. Mit Fantasie. Mit Fröhlichkeit. Mit Verzweiflung. Und der Nachhall ihrer Eskapaden ist bis heute nicht verklungen. Porträts von: Tallulah Bankhead, Louise Bourgeois, Pearl S. Buck, Lydia Cabrera, Claude Cahun, Marguerite Duras, Elsa von Freytag-Loringhoven, Tove Jansson, Toto Koopman, Else Lasker-Schüler, Clarice Lispector, Mina Loy, Grace Metalious, Nahui Olin, Jean Rhys, Niki de Saint Phalle, Albertine Sarrazin, Annemarie Schwarzenbach, Nina Simone, Violet Trefusis.(Quelle: btb) Meine Meinung Cristina de Stefano hat sich wahrlich 20 skandalöse Frauen für ihr Buch ausgesucht. Die jeweiligen Kapitel sind immer einer Frau gewidmet. Links findet man ein Portrait und pro Kapitel 4-8 Seiten zur jeweiligen Person. Auf sehr konzentrierte aber wahrlich unterhaltsamen Art und Weise erzählt die Autorin aus dem Leben der jeweiligen Protagonistin. Der Erzählstil ist hier auch das fesselnde. Mal wagt sie einen Blick in die Zukunft, dann schweift sie wieder in die Vergangenheit der Protagonistin, nur um dann wieder den Erzählstrang nach vorne zu reissen. Speziell beeindruckt hat mich die Tatsache, dass viele dieser Frauen sehr weit und sehr oft gereist sind. Besonders wenn man bedenkt, dass in den frühen 1900er und den späten 1890er Jahren die Luftfahrt erst noch im Aufbau war. Jede der Frauen hat ihre eigene charakteristische Persönlichkeit, sie haben viele Menschen inspiriert und standen bereits früh für Feminismus und Geschlechtergleichheit ein. Zu ihrer Zeit waren sie Pionierinnen und den meisten Meilenweit im Denken voraus. Es gibt Dinge, die niemals klar ausgesprochen werden dürfen, man muss ihre Denkweise erlernen, muss sich auf ihre Launen einlassen, auf ihre Widersprüchlichkeit, ihre Befindlichkeiten, sich auf ihre Zeitempfinden, ihre schreckliche Ungenauigkeit und Langsamkeit einlassen.” Was die Frauen auch alle auf seltsame Weise miteinander gleich hatten, war die Freiheit der “freien Liebe”. Egal ob Hetero-, Homo, oder Bisexuell nahezu alle Frauen lebten ihre Sexualität bis ins extreme aus. Viele heirateten mehrmals, viele hatten unzählige Liebhaber oder Liebhaberinnen und die meisten Frauen waren leider Letzten Endes auch unglücklich in der Ehe oder allgemein in der Liebe. Dies fand ich relativ schade und hätte mir da doch auch hin und wieder eine Frau gewünscht, die nicht diesem Künstler Klischee unterlag. Und hier liegt auch schon mein zweiter Kritikpunkt, jede dieser Frauen war eine Künstlerin, egal ob Autorin, Bildhauerin, Malerin oder Model, alle übten das gleiche “Berufsgenre” aus. Da hätte ich mir doch etwas mehr Diversität gewünscht. Denn gegen Ende hin wurde das Ganze etwas zäh, da sich die Protagonisten zu sehr ähnelten. Nichtsdestotrotz sind die einzelnen Lebensgeschichten inspirierend und lassen einen mutiger denken. Schreibstil & Cover Den Schreibstil fand ich sehr fesselnd und konnte mich sofort in die Geschichten hinein versetzen. Das Cover wie auch die Portraits sind wunderschön gewählt und sehr stimmig, sie unterstreichen auf jeden Fall die Persönlichkeiten der Frauen. Fazit Starke Frauen und deren Leben in kurzen Seiten zusammengefasst, geben einem auf jeden Fall einen tollen Einblick in die Entwicklung des Feminismus und darüber hinaus. Von mir eine Leseempfehlung! Bewertung Wissen ♥♥♥♥♥ (5/5) Schreibstil ♥♥♥♥♥ (5/5) Botschaft ♥♥♥ (3/5) Lesevergnügen ♥♥♥♥ (4/5)

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