The Reading World
Warum habe ich es gelesen? Aura – Die Gabe hat mich sehr überraschend vom Thienemann-Esslinger Verlag erreicht und wurde mir als “persönliches Exemplar” zugeschickt. Das Buch hatte ich schon oft gesehen, aber besonders angesprochen hat es mich nicht. Neugierig wurde ich dann doch und so habe ich es auch gleich gelesen. Wie war es? Cover: Das Cover gefällt mir ausgesprochen gut. Nur mit der 3D-Schrift habe ich meine Probleme. Ich glaube, dass ist einfach nichts für meine Augen. Aber ein Blickfang ist das Cover trotzdem. Die Story: Hannah ist 16 und ein ganz normales Mädchen. Sie geht zur Schule, hat Freunde und ist in Jan verliebt. Doch plötzlich verändert sich alles. Hannah bemerkt wie sie sich verändert, wie sie etwas verändern kann. Sie entdeckt ihre Gabe. Zur gleichen Zeit zeigt auch Jan Interesse an Hannah und möchte ihr näher kommen. Seine schnellen Stimmungswechseln verunsichern Hannah und sie hat angst Jan zu verlieren. Denn sie hat ihm von ihrer Gabe erzählt. Schreibstil: Der Schreibstil von Clara Benedict ist flüssig, einfach und liest sich gut. Als ich den Titel gelesen habe, hatte ich auf eine bestimmte im Buch gehofft. Eine besondere Atmosphäre. Aber leider ist diese ausgeblieben. Meine Meinung: Ich bin recht gespannt an Aura gegangen und gehofft, dass die Story besser wird als der Klappentext vermuten lässt. Aber leider wurde ich ziemlich enttäuscht. Die ersten 100 Seiten passiert nicht wirklich viel. Da dachte ich noch: Okay, vielleicht wird es noch was. Dann wurde es interessanter, aber zum Ende hin eher verstörend. Da wusste ich nicht was ich von dem Buch und der Story halten soll. Hannah ist 16, benimmt sich aber wie 13 oder 14. Sie scheint auch ziemlich naiv zu sein und wird mir im Laufe der Geschichte nicht sympathischer. Das Gegenteil ist der Fall: Ihr Schwärmerei für Jan war unglaublich nervig: Wie toll er ist, wie super sexy er ist, was für einen gut gebauten Körper er hat.. Das zieht sich durchs ganze Buch. Am Ende beweist sie dann zwar Stärke, aber eher aus der Not heraus. Jan scheint ja erst ganz in Ordnung zu sein. Aber man merkt schnell, dass er etwas im Schilde führt. Nur Hannah natürlich nicht. Sie verzeiht ihm wirklich alles: Ein erzwungener Kuss oder das sie fast von ihm vergewaltigt wurde. Seine Ausreden glaubt sie ihm natürlich. Auch hier erfährt man am Ende seine Beweggründe, aber solche Szenen finde ich mehr als unpassend. Empfohlen wird es für Mädchen ab 13 Jahren. Sorry, aber ich würde dieses Buch keinem Mädchen ab 13 zu lesen geben. Was sollen die Teenager denn lernen? Das solch ein Verhalten in Ordnung ist wenn man verliebt ist? Da kann mich sicherlich drüber schreiten, aber für mich sind solche Szenen nicht vertretbar. Des Weiteren erfährt man so fast gar nichts von der Gabe. Natürlich braucht man noch Stoff für die weiteren Bände, aber für mich gab es einfach zu wenig Informationen. Das hat mich nicht neugierig gemacht, sondern eher gelangweilt. Das Ende hatte zwar auch einen Spannungsmoment, aber für mich leider auch wieder absolut unpassend. Natürlich wünscht man sich etwas Action sobald Hannah ihre Gabe testet. Aber wofür sie diese eingesetzt hat, war auch mehr als grenzwertig. Ausprobieren ist die eine Sache, aber sich auch noch die negativen Aspekte schön zu reden, ist für mich eine falsche Vermittlung von Werten. Die Idee der Gabe und wie die Aura damit zusammenhängt, finde ich sehr interessant und hat wirklich Lust auf mehr gemacht. Nur ist es für mich an der Umsetzung gescheitert. Abschließend: Mit diesem Auftakt bin ich leider absolut nicht warm geworden und kann die Trilogie nicht empfehlen. Für mich sind viele Aspekte einfach nicht nachvollziehbar, die Spannung hat gefehlt und vieles blieb zu undurchsichtig.