Profilbild von dasbuecherhaus

dasbuecherhaus

Posted on 13.2.2020

Inhalt: Nach der Wende rutscht der ehemals sehr erfolgreiche Doppelagent Ludwig Licht immer mehr ab, nicht nur beruflich, auch privat läuft es nicht rund, Licht versinkt in Selbstmitleid und trinkt mehr als ihm guttut. Aus Geldnot nimmt er immer wieder Aufträge der CIA an, dieses Mal soll er die Anwältin Faye Morris die als Anwältin der Whistleblower-Organisation Hydraleaks arbeitet, an deren Spitze Lucien Gell steht, der Gründer der Organisation ist auf der Flucht in Deutschland abgetaucht. Meine Meinung: Ich habe schon lange keinen Spionagekrimi mehr gelesen, früher gefielen sie mir nicht, sie waren mir einfach zu politisch, das liegt natürlich in der Natur der Sache. Als mir jetzt die Ludwig Licht Reihe auffiel, habe ich mich trotzdem dazu entschlossen, sie zu lesen, vielleicht gefallen mir Spionage Krimis mittlerweile besser, schließlich habe nicht nur ich meinen Lesegeschmack im Laufe der Jahre verändert, auch die Schriftsteller sind andere als zu den Zeiten, in denen mir diese Art Bücher nicht gefielen. Die Story erinnert auf den ersten Blick an die Whistleblower von denen man in den letzten Jahren so viele hörte und da ich etwas von der Materie kannte, fiel mir der Einstieg in das Buch nicht schwer. Der Schreibstil Engströms ist flüssig und die Beschreibungen seiner Protagonisten und der Handlungsorte ist sehr bildhaft. Dadurch das die Auftraggeber nicht alle wichtigen Informationen an Licht weitergeben, wird dessen Auftrag Gell aufzuspüren nicht gerade einfacher, überhaupt erfüllt die CIA auch in diesem Buch das Klischee der nicht ganz koscheren Organisation, die nur das preisgibt, was unbedingt nötig ist. Ludwig Licht, erfüllt leider auch sämtliche Klischee eines Mannes am Tiefpunkt seines Lebens, er ist ungepflegt und trinkt, hoch verschuldet muss er einen Kredithai fürchten. Meiner Meinung nach ist es an der Zeit, diese Unart der Protagonisten aus Büchern zu streichen, man hat sie schon zu oft gelesen. Nichtsdestotrotz ist West of Liberty, ein ordentliches Debüt, das bis auf kleine Schwächen durchaus gelungen ist. Ich bin gespannt wie es mit Licht weitergeht.

zurück nach oben