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Jacky

Posted on 13.2.2020

Kafka am Strand ist bis heute eines meiner absoluten Lieblingsbücher. Als ich damals angefangen hatte zu lesen (2009) konnte ich es nicht für allzu lange Zeit aus der Hand legen. Warum? Kafka am Strand hat mich gefesselt mit der Atmosphäre und den Fragen, die den jungen Kafka Tamura auf seinem Weg vorantrieben. Der Erzählstil Haruki Murakamis kann gerade für Einsteiger in das "Murakami-Universum" zunächst befremdlich erscheinen. Dies liegt sowohl am Satzbau als auch an der Sprache, die zum erzählen verwendet wird. So erging es mir selbst, da es das erste Werk war, was ich von seiner Feder las. Manches erschien mir persönlich anfangs zu abgehackt, der Großteil wiederum auffällig einfach formuliert. Dennoch besitzt der Schreib- und Erzählstil Murakamis etwas fesselndes, von dem ich selbst nicht wirklich zu sagen vermag, was genau es ist. Ein angenehmer Hauch Surrealität zieht sich wie ein Band durch den gesamten Verlauf der Geschichte. Viele Momente laden so zu einem verträumten Innehalten ein, eine Eigenschaft, die ich besonders liebe. Die Geschichte ist in sich wirklich verworren und man muss als Leser wirklich sein logisches Verständnis beiseiteschieben. Doch wenn man sich auf das Buch und seine „komischen und abgefahrenen" Wendungen einlässt ist es für den Leser ein wunderschönes Leseerlebnis. Manche Sätze sind so voller Schönheit und Weisheit, dass ich diese immer wieder und wieder lesen musste: „Ich habe nicht gewusst, dass Bäume so unheimlich sein können. Die einzigen Pflanzen, die ich bisher gesehen und berührt habe, sind sorgfältig gehegte und gepflegte Pflanzen in der Stadt gewesen. Aber diejenigen, die es hier gibt – nein, die hier leben – sind völlig anders. Sie haben physische Kraft, haben einen Atem, den sie gegen die Menschen ausstoßen, und scharfe Blicke, mit denen sie ihre Beute fixieren. Sie verfügen über uralte, dunkle Zauberkräfte.“ Murakami: Kafka am Strand, S. 187 Meiner Meinung sind die Bücher von Haruki Murakami außergewöhnlich und nicht für jedermann gemacht. Wer aber für diese Art Surrealismus, bei dem sogar Sardinen und Blutegel vom Himmel regnen empfänglich ist, könnte in "Kafka am Strand" eine Geschichte finden, die ihn zum Innehalten und träumen einlädt.

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