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mittenim1oomorgenwald

Posted on 12.2.2020

Helena kann es nicht fassen. Nach 17 Jahren findet sie heraus, dass sie einen Halbbruder hat. Doch ihr und Lukas bleiben nur 3 Wochen mit Telefonaten und Nachrichten bevor er tödlich verunglückt. Als Helena umkippt rät ihre Ärztin dem Mädchen zu einer Kur und so fährt sie mit ihrem Freund Ole campen – in die Heimat ihres verstorbenen Bruders. Dort lernt sie seine Freunde kennen und erlebt einen ganz anderen Ausflug als geplant… Ich war unheimlich gespannt und habe mich tierisch auf das Buch gefreut. Das Cover ist wirklich wunderschön und der Klappentext klingt tiefgründig und gefühlvoll. Dann habe ich einige Meinungen gelesen und wurde kritischer. Meine Meinung liegt jetzt irgendwo dazwischen. Der Schreibstil ist leider oft etwas holprig. Kleine Gedankensprünge machten mich häufig stutzig und ich stolperte mehr als einmal über einen abgehackten Satz. Manchmal sind die Sätze sehr künstlerisch und malerisch, dann wieder folgt ein Abschnitt in „Jugendsprache“, was irgendwie unausgewogen wirkt. Außerdem gibt es sehr fragwürdige Aussagen in dem Buch. Ich kann mir durchaus vorstellen, warum viele Leser das Buch bereits früh abgebrochen haben. Ich wollte das Buch allein schon zu Ende lesen um zu gucken, ob diese Aussagen in einem größeren, sinnvollen Kontext stehen. Doch jetzt muss ich sagen, dass ich sie einfach überflüssig finde, da sie nichts zur Handlung beitragen, nicht genug aufgeklärt werden und eher provozieren. Die Geschichte nimmt recht langsam Fahrt auf und ist mir bis zum Ende nicht tiefgründig genug. Auch mit den Charakteren wurde ich nicht wirklich warm. Helena ist zwar eine normale und authentische Protagonistin (und Mutti für Alle), sieht man mal von einigen Bemerkungen und Gedanken ab, aber die Freunde ihres Bruders - Viktor, Mike und Clara – sind mir weder besonders sympathisch noch unsympathisch. Wie diese Menschen mit denen man zwar Small Talk hält aber keine nähere Beziehung zu braucht. Die jugendliche Sprache, in der sie reden, wirkt leider oft erzwungen statt echt. Natürlich fallen bei einem Streit Beleidigungen und Freunde sticheln einander auch mal mit Worten, aber das war mir häufig eine Spur zu viel und dadurch lästig. Fazit Ich musste mich nicht durch das Buch quälen, aber richtig eingefunden in die Geschichte habe ich mich auch nicht – es wirkt einfach nicht rund. Die meisten Charaktere sind für mich uninteressant oder ich kann sie schlichtweg nicht leiden. Auch die Sprache ist mir oft zu derb.

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