InkaLeseliebe
Inhalt In den Schweizer Bergen liegt ein traditionsreiches Hotel: das Wolkenschloss. Fanny hat ihre Schule abgebrochen und arbeitet nun weitab von ihrer Familie dort. Aber es gibt zahlreiche Zerstreuung, dass auch Silvester fernab der Familie ein wahres Abenteuer ist. Wie hat's mir gefallen Ja, was soll ich sagen, das Buch lässt mich mit sehr gemischten Gefühlen zurück. Alles fing recht vielversprechend an und auch der Einband ist einfach nur himmlisch. Fanny hat, wieso auch immer, die Schule abgebrochen und arbeitet nun in dem altehrwürdigen Hotel, das mehr einem alten Schloss gleichkommt. Die Grundidee gefiel mir sehr gut und ich lies mich sofort in der Handlung treiben. Und da kommen wir schon zu unserem ersten Problem: es gibt nur wenig Handlung in diesem Buch. Die Seiten fließen dahin, ohne dass scheinbar etwas passiert. Lapidare Ereignisse werden recht lieblos aneinander gekettet und wer da noch einen roten Faden finden will, sucht vergebens. Das Ende, das mir sonst bei Kerstin Gier immer gut gefiel, kam hier plötzlich und einfallslos. Nur gut, dass es Spritzen gibt und man sich keine Lösung für Probleme einfallen lassen muss und die wirklich wichtigen und actionreichen Szenen somit gar nicht geschrieben werden mussten. Schade, schade. Doch bei Kerstin Gier ist es meist nicht so schlimm, wenn die Handlung mal mau ist. Schon bei „Silber“ fand ich den Inhalt wenig vielversprechend, jedoch konnten mich die Charaktere und auch die Liebesgeschichte überzeugen. Da komme ich leider schon zu meinen nächsten beiden Kritikpunkten. Fangen wir an mit den zahlreichen gesichtslosen (Neben-)Charakteren, die alle ineinander verschwimmen. Ein alter Butler, eine Bäckerin, ein männlicher Portier – oder war es andersrum? Wer hieß nochmal wie und wer hatte welche scheinbar verschrobene Charaktereigenschaft? Ich weiß es einfach nicht mehr. Alles wirkte gekünstelt ohne Liebe zum Detail und Einzigartigen zusammengestellt. Auch die beiden „Männer“ konnte ich stellenweise nicht auseinanderhalten, da sie so farb- und leblos daherkommen. Schade, nichts für mein Marzipanherz, dabei verliebe ich mich doch so gerne. Hier war mir leider unklar, wieso sich Fanny für den einen oder den anderen entschied – es erschien mir eher wie reine Willkür. Fanny fand ich hingegen okay, wenn auch etwas naiv und zeitweise nervig, dennoch nimmt sie ihr Schicksal selbst (ja SELBST und nicht selber, liebe Frau Gier) in die Hand. Leider muss ich auch noch den Schreibstil bemängeln. Jeder weiß: Frau Gier benutzt geradezu inflationär das Wort "selber". In wörtlicher Rede unter Jugendlichen mag das noch in Ordnung sein, aber das Buch strotzte gerade nur zu von "selber"-Aneinanderreihungen, dass ich mich wirklich fragte, ob dahinter Kalkül steckte. Es störte mich dieses Mal noch enormer als bei ihren anderen Jugendbüchern und konnte oft nur den Kopf schütteln. Zudem lutscht sie ihre alten Wortwitze und Spitznamen aus, dass man sich fragt, ob es hier eine kleine schöpferische Krise gab. Dennoch liest sich das Buch recht schnell in einem weg, denn es ist trotz aller Kritik kurzweilig und jugendlich. Alles in allem ist das Jugendbuch nett, aber mehr eben auch nicht. Ich war leider sehr enttäuscht und kann es auch Hardcore-Fans nicht wirklich empfehlen. Für Fans von * "Silber" von Kerstin Gier Fazit Mein Marzipanherz ist maßlos enttäuscht, da das Buch ohne roten Faden und Inhalt so dahinplätschert. Nicht mal die Charaktere oder die Liebesgeschichte konnten mich hinter dem Ofen herlocken. Vielleicht haben jüngere Leserinnen hier mehr Freude. Bewertung 2,5/5