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kikisbookshelf

Posted on 12.2.2020

Inhalt: Der Tod ihres Vaters trifft die 15-jährige Julia völlig unvorbereitet. Sie kann es nicht fassen, dass ihr bester Freund plötzlich nicht mehr da sein soll. Zusammen mit ihrer Mutter Hanna reist sie in die Wüste Nevadas, wo ihre Großeltern noch immer auf einer alten Ranch leben, um dort der Abschiedszeremonie für ihren Vater beizuwohnen. Hier trifft sie nicht nur auf ein völlig anderes Leben mitten in der Wildnis, das sich so sehr von ihrem Leben in Deutschland unterscheidet, und auf ihre Familie, sondern sie lernt auch den stillen Simon kennen, der sie von Beginn an fasziniert. Als die beiden Gefühle füreinander entwickeln, müssen sie feststellen, dass ihre Liebe eine große Gefahr darstellt. Werden sie einen Weg finden, um doch miteinander glücklich zu werden? Meine Meinung: Vor zwei Jahren hatte ich bereits zwei andere Bücher von Antje Babendererde gelesen, unter anderem "Libellensommer", welches seitdem zu meinen absoluten Lieblingsbüchern gehört. Deswegen hatte ich vor einiger Zeit eine Menge ihrer Bücher gekauft, die dann leider doch in meinem riesigen SUB untergegangen sind. Als ich dann letztens so vor meinem Regal stand und überlegt habe, welches Buch perfekt wäre, um aus meiner Leseflaute wieder herauszukommen, da fiel mir die Bestellung wieder ein. Und da draußen alles zur Zeit so schön grün wird, dachte ich mir, dass eines ihrer so naturbezogenen Bücher einfach perfekt sei. Und ich wurde nicht enttäuscht. Ich muss zwar gleich zu Beginn sagen, dass dieses Buch zwar nicht an "Libellensommer" heran kommt, aber dennoch fand ich es einfach nur toll. Ich liebe Antje Babendererdes Schreibstil, der so unglaublich lebendig und einfühlsam ist. Sie schafft es mit ihren Beschreibungen immer wieder, die Natur in ihren Bücher von meinem inneren Auge zum Leben zu erwecken. Ich bin ein Mensch, der unglaublich gerne in der Natur ist und sich dort am wohlsten fühlt, daher finde ich die Thematik ihrer Bücher - Natur und Indianer - wirklich faszinierend. In ihren Büchern herrscht immer eine ganz besondere Atmosphäre, die ich nur ganz schwer beschreiben kann. Für mich fühlen sich ihre Bücher an, wie der Himmel vor einem Gewitter - einfach wunderbar! Besonders gut gefallen hat mir Simon. Seine ruhige und bedachte Art fand ich wirklich sympathisch und ich konnte gut verstehen, warum Julia sich in ihn verliebt. Meine Beziehung zu Julia hingegen war etwas problematisch. Irgendwie konnte ich in den ersten drei Vierteln des Buches keine richtige Bindung zu ihre aufbauen. Erst zum Schluss hin hatte ich das Gefühl, dass sie mir etwas wichtiger wurde. Sie war mir manchmal einfach etwas zu egoistisch und vor allem zu urteilend gegenüber anderen Menschen. So regt sie sich zum Beispiel über ihre Großmutter auf, weil diese ihre Wäsche in einem Trockner trocknet und das ja so umweltbelastend wäre, isst dann aber selbst drei Seiten später bei Mc Donald's und verstaut ihre Einkäufe in Plastiktüten. Klingt für mich ehrlich gesagt etwas nach Doppelmoral. Das Buch wird abwechselnd aus Julias und aus Simons Perspektive erzählt, was ich persönlich immer sehr schön finde. So bekommt man einen guten Einblick in die Entwicklung ihrer Gefühle und kann das Ganze viel besser nachvollziehen. Und obwohl ich Simon als Person lieber mochte, haben mir die Erzählungen aus Julias Sicht irgendwie besser gefallen. Wahrscheinlich, weil sie die Wüste Nevadas zum ersten Mal gesehen hat und somit in ihren Passagen deutlich mehr beschrieben wurde, während das alles für Simon schon ganz verständlich war. Fazit: Der Grund dafür, dass ich für dieses Buch "nur" 4 von 5 Sternen vergeben habe, ist ganz einfach, dass es "Libellensommer" nicht das Wasser reichen konnte. Dennoch war es eine wunderschöne Geschichte über die Familie, die Natur, die Liebe und Neuanfänge und ich würde es jedem von euch empfehlen!

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