InkaLeseliebe
Inhalt Sie ist die Antwort auf alle Gebete der Welt, die Hoffnung auf den Fortbestand der Menschheit: Nach einem halben Jahrhundert wird endlich wieder ein Mädchen geboren – Eve. Isoliert von der Außenwelt wächst sie in einem goldenen Käfig auf. Jetzt, mit 16 Jahren, soll sie aus drei Kandidaten ihren Partner wählen. Eve war sich ihrer Verantwortung immer bewusst und hat widerspruchlos die schwere Bürde für den Fortbestand der Menschheit getragen. Doch nun trifft sie Bram, und die Zweifel an der Aufrichtigkeit der Motive ihrer »Beschützer« wachsen. Eve will die Wahrheit wissen, über die Welt, über ihre Familie, über die Liebe, die sie für Bram fühlt. Sie will Kontrolle über ihr Leben, sie will Freiheit. Doch darf sie für ihr privates Glück die Zukunft der Menschheit aufs Spiel setzen? Wie hat’s mir gefallen Dystopien gab es in den vergangenen Jahren schon eine Menge auf dem Buchmarkt, doch auf diese habe ich mich nach einer zweijährigen Dystopie-Lesepause sehr gefreut, denn einerseits ist das Thema sehr sehr interessant, andererseits liebe ich fließenden und atmosphärischen den Schreibstil von Giovanna Fletcher sehr. Schon die ersten Seiten konnten mich überzeugen, denn wir erfahren mehr über Eve, ihr recht einsames und strukturiertes Leben und über Holly, ihr einziger Lichtblick in dem goldenen Käfig, hoch über der schier verlorenen Stadt. (Was es allerdings mit Holly auf sich hat, wenn Eve doch die letzt Frau sein soll, erfahrt ihr dann beim lesen!) Mir gefiel die Erzählperspektive sehr gut. Sowohl Eve, als auch Bram, der männliche Protagonist, kommen zu Wort und so erhält man nicht nur sehr gute Einblicke in die Gedankenwelt beider Protagonisten, man lernt auch die Welt, in der die beiden Leben, besser kennen. Denn jeder erlebt diese Welt ganz anders, kennt andere Teile davon. Später erlebt Bram sogar noch eine „weitere“ Sicht auf die Welt, die im absoluten Kontrast zu „Eves Welt“ zu stehen scheint. Selbstverständlich hat man einen guten Einblick in die Gefühlswelt von Eve und Bram, was ich sehr mochte und die Charaktere sehr nahbar macht. Dass es hier eine kleine Lovestory geben wird, war vorprogrammiert und dem Leser zu jeder Zeit bewusst, dennoch ist es schön, dessen Verlauf zu folgen. Das haben die Autoren wirklich geschickt gemacht und schön erzählt. Gerade weil alles so zart und vorsichtig ist, ist es so intensiv und ganz besonders. Und obwohl mir der Einstieg, der Schreibstil und die Protagonisten sehr gefallen haben, gab es aus meiner Sicht inhaltlich in der Mitte ein Tief. Alles begann sehr spannend, aber irgendwie passierte dann nicht viel und das Spannungslevel bewegte sich lange auf derselben Ebene. Obwohl ich gerne weitergelesen habe und mich gut unterhalten fühlte, war die Handlung sehr ruhig und ich fragte mich oft, wohin die Reise noch gehen soll. Mir passierte hier stellenweise verhältnismäßig zu wenig; man kennt es einfach anders aus diesem Genre. Tja und dann (und glaubt mir, es ist so schwer, meine Kritik zu untermauern ohne zu spoilern) gab es eine Wendung, die auf den ersten Blick gut und mutig und actionreich war. Aber Eve entwickelt sich dann in eine Richtung, die ich mir anders gewünscht hätte. Ja, nicht jeder Protagonist ist ein Kämpfer und nicht jeder kann eine kleine Katniss Everdeen sein, aber diese abwartende Haltung Eves war mir nicht so lieb. Irgendwie hab ich hier etwas anderes erwartet und erhofft. Aber vielleicht kommt das ja noch in Band 2 – ich bin voller Hoffnung und Vorfreude. Alles in alles war „Eve of man“ kein schlechter Reihenstart und ich hatte viel Freude beim Lesen – leider auch einige Kritikpunkte. Bewertung 3,5/5 „Eve of Man“ entführt uns wieder in die wunderbare Welt der Dystopien, macht uns das Genre wieder schmackhaft und überzeugt durch nahbare Charaktere und eine zarte, schöne Liebesgeschichte. Leider fand ich die erste Hälfte des Buches wesentlich packender, als die zweite – freue mich aber dennoch sehr auf die Fortsetzung.