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kikisbookshelf

Posted on 12.2.2020

Meine Meinung: Selbstoptimierung - wir alle kennen es, wir alle tun es. Gerade, wenn man viel in den sozialen Medien unterwegs ist, ist Selbstoptimierung überall - Detox Tees, Morgenroutinen, Fitnesspläne und so weiter und so weiter. Isabell Prophet rechnet in ihrem Buch gnadenlos und mit einer ordentlichen Prise Selbstironie und Humor mit diesem Thema ab. Ich muss zugeben, dass ich dieses Buch unbedingt lesen wollte, weil ich selbst ein absolutes Optimierungs-Opfer bin. Ich bin eigentlich nie mit mir zufrieden, irgendwas kann man ja immer noch verbessern. Und so war es dann nicht selten der Fall, dass ich Urlaube, Treffen mit Familie oder Freuden oder sonstige schöne Dinge nicht genießen konnte, weil ich mit meinen Gedanken schon wieder einen Schritt weiter war oder konstant etwas an mir und meinem Leben rumzumäkeln hatte. Und dieses Buch hat genau das bewirkt, was ich mir erhofft hatte: Es hat mir vor Augen geführt, dass ich vollkommenen Unsinn betreibe - und dass ich damit nicht allein bin. Isabell Prophet erklärt in ihrem Buch sehr ausführlich, welche Marketingtricks die großen Konzerne anwenden, wie sie bei uns wirken und welche anderen Bereiche in unserem Leben uns ständig wieder dazu anstacheln, uns ändern oder "optimieren" zu wollen. Was mir an diesem Buch sehr gut gefallen hat, ist vor allem der Schreibstil der Autorin. Ich konnte sie in meinem Kopf die ganze Zeit geradezu sprechen hören und nicht nur einmal musste ich wegen ihrer Formulierungen vor mich hin schmunzeln. Wahrscheinlich, weil ich mich so oft ertappt gefühlt habe - aber eben auch verstanden. Ich hatte wirklich das Gefühl, dass sie genau diese selben Gedanken, die mich, und wahrscheinlich auch viele von euch, so häufig plagen, selbst gefühlt hat. Und ihre Freunde ebenfalls. Die witzigen Anekdoten aus ihrem Leben und dem Leben ihrer Freunde haben mir immer wieder vor Augen gefühlt, wie banal diese Suche nach dem "optimalen Selbst" eigentlich ist. Der einzige Kritikpunkt für mich war, dass die Autorin sich manchmal etwas häufig wiederholt hat und es dadurch zu Stellen kam, die vielleicht etwas langatmig waren. Das ist nicht großartig ins Gewicht gefallen und auf keinen Fall ein Grund, das Buch nicht zu lesen, aber es ist mir dennoch aufgefallen. Wenn ich dieses Buch mit einem Wort beschreiben müsste, dann wäre es wohl "augenöffnend". Ich habe jetzt einen anderen Blick auf meine Gedanken und bin vor allem gelassener, was dieses Thema angeht. Für mich war alles, was nicht optimal läuft, immer ein Grund zur Panik. Vor allem, wenn es um meine Noten geht (ich wünschte echt, ich hätte dieses Buch schon während der Klausurenphase gelesen, das wäre wirklich hilfreich gewesen!). Dieses Buch hat mir gezeigt, dass alles so okay ist, wie es ist. Und manchmal reicht es einfach schon, das zu hören. Fazit: Ich kann euch allen dieses Buch nur dringend ans Herz legen. Ich weiß, dass jeder heutzutage so seine Probleme mit dem Thema "Selbstoptimierung" hat und ich kann euch versprechen, dass "Wie gut soll ich denn noch werden?!" euch dabei helfen wird, einen gelasseneren Blick auf die ganze Sache zu bekommen!

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