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loewenzahnmaedchen

Posted on 12.2.2020

In diesem Jahr habe ich schon mehrere gute Bücher über den Holocaust und die Nachkriegszeit gelesen. Vorerst bedanke ich mich beim blanvalet Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares, außerdem durfte ich das Buch vor dem Erscheinen schon lesen. Am Anfang konnte mich das Buch gar nicht überzeugen, da es extrem langatmig ist. Langatmigkeit stört mich sonst nicht, doch da es sich bei dem Buch noch eher um ein Manuskript als um ein Buch handelt, ist es enorm schwer und für meine Hand mit Rheumaschub eher ein Fluch als Segen. Aber heute hatte ich Zeit und habe den Rest von 390 Seiten zu Ende gelesen und je mehr die Handlung fortgeschritten ist, umso besser hat mir die Geschichte gefallen. Besonders ergreifend fand ich das Zitat >>Am Ende sind wir nichts weiter als eine Erinnerung im Leben eines anderen, bis auch diese mit dessen Tod verblasst und wir endgültig gestorben sind<< dieses stammt von Rosalies Großmutter und je öfter ich den Spruch lese, desto trauriger stimmt er mich. Paul hat während einem Bombenangriff seine Familie verloren unter anderem auch seine geliebte Halbschwester Rosalie, verstört irrt er durch das zerbombte München. Irgendwann sieht er ein Mädchen, welches seiner Schwester verblüffend ähnlich sieht am Anfang hält er sie auch für seine Schwester, doch schnell kommt raus, dass es sich um ein jüdisches Mädchen handelt. Beide sind verloren und allein also geben sie sich für Geschwister aus, denn nur so können beide überleben. Als erstes kommen sie zu einer netten jungen Dame, diese kümmert sich gut um sie. Aber Agathe, die Blumen-Oma, darf keine Kinder adoptieren, deswegen kommen sie in ein Kinderheim, doch da wollen sie schnell raus. Irgendwann werde beide von einem netten Ehepaar adoptiert und bis dahin ist ihre Geschichte nicht aufgeflogen, sie wachsen gut behütet auf und bekommen jeden Wunsch erfüllt, indessen verliebt sich das Geschwisterpaar unsterblich ineinander, jedoch kann diese Liebe keine Zukunft haben. Aus diesem trennen sich beide für Jahrzehnte. Paul war ein liebevoller kleiner Junge, dem das Wohl der anderen viel wichtiger als sein eigenes war, doch irgendwann zerbricht er. Rosalie hingegen ist aufgeweckt und hat eine liebliche Stimme, diese rettet sie immer wieder aus der Klemme. In dem Buch geht es um Liebe, die Vorurteile der Nachkriegszeit und dass man irgendwann keine neuen Chancen mehr bekommt und es somit zu spät ist. Mehr möchte ich euch nicht vorwegnehmen auf jeden Fall kann ich sagen, dass das Buch sehr empfehlenswert ist, da es viele Werte vermittelt. Beck hat alle Handlungsträger detailliert ausgearbeitet und die Umgebung gut beschrieben, sodass mir bei einigen Szenen es kalt den Rücken herunter gelaufen ist. Der Schreibstil war anfangs unglaublich langatmig, doch am Ende hat er mich wahnsinnig begeistert. Das Ende war unfassbar traurig, ich habe nach beenden des Buches erst einmal innehalten müssen, da es mich so ergriffen hat. Eine wahnsinnig gute Geschichte über das was im Leben wichtig ist, vertagte zweite Chancen und welche Auswirkungen kleine Lügen auf das Leben haben können. Ich gebe dem Buch 4 von 5 Schweinchen.

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