loewenzahnmaedchen
Langsam verfalle ich immer mehr den historischen Büchern, die viel einfühlsamer, intensiver und lebendiger sind, als Bücher die im Hier und Jetzt spielen. Mit den historischen Büchern kann ich abschalten und in eine Welt ohne Smartphone und Likes abtauchen, die mir wunderbar beim entspannen hilft. Das Cover stellt den Eingangsbereich vom Savoy dar, welcher sehr edel und elegant aussieht. Aus der Tür kommt eine Frau in einem elfeinbeinfarbenen, knielangen Kleid mit Pumps. Sie wirkt sehr energisch, zielstrebig und orientiert, allein vom Cover her mag die Person abgehoben rüberkommen, doch während der Geschichte merkt man, wie sich Dolly alles arbeitet. Mir gefällt das Cover sehr gut, da es der Epoche entspricht und wunderbar zu der Handlung passt. Die Geschichte wird abwechselnd aus verschiedenen Perspektiven und von anderen Personen erzählt. Die meiste Zeit über erzählt Dorothy Lane, ansonsten gibt es noch Teddy und Loretta, die uns an ihrer Geschichte teilhaben lassen. Das Buch ist in 3 Akten gegliedert, eingeleitet werden diese Akte mit Ausschnitten eine Theaterkritik. Jedes einzelne Kapitel wird noch mit einem Zitat aus dem folgenden Kapitel unterstützt. Diese Idee finde ich besonders schön, die Zitate sind wunderschön, poetisch und vor allem aussagekräftig. Dorothy lernen wir als junge Frau kennen, auch wenn das Alter nicht gesagt wird, sie kommt aus einer einfachen Familie. Ihr Traum ist es irgendwann auf der Bühne zu stehen und sich im Tanz zu verlieren und zeitgleich zu finden. Sie musste früh die Schattenseiten des Lebens kennenlernen, dennoch scheint sie sehr lebensfroh und glücklich. Für eine junge Dame ihrer Zeit scheint sie sehr emanzipiert und waghalsig, dass kennt man sonst eher weniger. Loretta May ist der Theaterstar schlecht hin, so wie heute Selena Gomez, jetzt nur mal so als Vergleich. Sie ist eine taffe Frau, die genau weiß was sie will und was eben auch nicht. Aber genau, wie Dolly musste sie auch schon sehr schlechte Zeiten überstehen, doch die liegen hinter ihr, zumindest denkt sie das. Peregrine Clements ist ein Komponist, der ebenso wie die Damen grausame Dinge erleben musste. Der 1. Weltkrieg hat an jeden von ihnen Spuren hinterlassen. Teddy ist Dollys große Liebe, der sich durch den Krieg stark verändert hat und keineswegs Erinnerungen an die gemeinsame Zeit mit seinem Mädchen Dolly hat. Jeder der Drei versucht auf seine Art und Weise damit klar zu kommen, doch dann treffen sie aufeinander und unterstützen sich gegenseitig. Eine Zeit voller Neubeginne, Mut und Selbstfindung beginnt. Das Buch zeigt, dass man alles schaffen kann, wenn man nur fest daran glaubt und niemals aufhört den Mut und die Kraft zu verlieren, dafür kann man alle 3 bewundern, doch Dolly ist die hartnäckigste von allen. Während der Handlung macht jeder der Charaktere eine starke Entwicklung, hierbei kommt es zu einer großen Persönlichkeitsentwicklung, die ich nur bewundern kann. Dorothy ist ein wundervolles Vorbild, da sie einem zeigt, dass man im Leben einfach nur ein bisschen Mut und eine gehörige Portion Ehrgeiz braucht, um seine Träume zu erfüllen. Der Schreibstil war sehr neu für mich, sodass ich anfangs langsam gelesen habe und das Buch stellenweise als langweilig empfand. Doch ab der Mitte sind die Seiten nur noch so davon geflogen. Das mir am Ende sogar die Tränen kommen, hätte ich nicht für möglich gehalten, doch es war so. Durch die poetischen Zitate bekommt das Buch etwas sehr weiches und intellektuelles mit dem man sich gut identifizieren kann. Ein wahrlich wunderschönes Buch, dass zeigt wie wichtig es ist niemals die Hoffnung aufzugeben und immer weiter zu kämpfen. Ich kann euch das Buch nur ans Herz legen, da es eine gute Nachricht an den Leser vermitteln soll und diese kann jeder von uns gut gebrauchen.