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hoernchensbuechernest

Posted on 12.2.2020

England 1577 – die 14-jährige Alyce und ihre Mutter werden zur Zielscheibe der Hexenverfolgung im Land. Während sich ihre Mutter für Alyce opfert, kann diese aus ihrem Heimatdorf fliehen und macht sich auf den Weg nach London. Dort versucht sie ihre magischen Fähigkeiten zu begreifen. Gleichzeitig wird Alyce jedoch zum Spielball hoher Mächte und gerät in einen Konflikt zwischen Mary Stuart und Elisabeth I.. Neugierig aufgrund des Covers und des vielversprechend klingenden Klappentextes habe ich zu „Witchborn“ gegriffen. Der Einstieg in das Buch gelingt dem Leser sehr leicht. Man lernt das Mädchen Alyce kennen, welches in diesem Buch so einiges erlebt und verarbeiten muss. Für ihre 14 Jahre ist Alyce wirklich sehr taff und hart im Nehmen. Gerade aufgrund der erlebten Schicksalsschläge wuchs mir Alyce sehr ans Herz. Auch der junge Solomon gefiel mir ausgesprochen gut. Er hat ebenfalls bereits so einiges erlebt und gemeinsam werden sie schnell zu einem eingespielten Team. Die restlichen Nebencharaktere blieben allerdings etwas blass. Hier hatte ich mir mehr Informationen und Nebenhandlungsstränge gewünscht. Die Geschichte beginnt sofort sehr spannend und unterhaltsam. Im Verlaufe der Geschichte verflacht diese Spannung jedoch und manche Szenen wirkten mir zu gestreckt. Das Thema hat mich von Anfang an sehr fasziniert. Leider war mir die Umsetzung stellenweise doch zu unausgereift und zu einfach gelöst. Natürlich darf man nicht vergessen, dass dieses Buch an jüngere Leser gerichtet ist, dennoch habe ich auch für diese Altersgruppe schon deutlich besser konstruierte Geschichten gelesen. Ich hatte daher so ein wenig Probleme damit, die Magie mit der Hexenverfolgung und den Entwicklungen am Köngishof zusammenzubringen. Die Besonderheit der Geschichte liegt für mich in der Zeit in der sie spielt. Die Grundstimmung ist aufgrund der Hexenverfolgung eher eine düstere und auch geheimnisvolle. Teilweise mag dies auf die jungen Leser beängstigend und unheilvoll wirken. Ich fand diesen Mix allerdings gelungen. Wie bereits erwähnt, gelingt es dem Autor auf anschauliche Art und Weise dem Leser das 16 Jahrhundert näher zu bringen. Und man erahnt ungefähr wie sich die damals als Hexen verfolgten Frauen gefühlt haben müssen. Fazit: „Witchborn“ hat eigentlich alles was ein spannendes Jugendbuch braucht. Ein interessantes Thema, ein guter Plot und eine taffe Protagonistin. Leider bin ich nie so richtig warm mit diesem Buch geworden. Stellenweise wirkte es mir zu unausgereift und auch die Spannung lässt nach einem starken Start deutlich nach. Das Setting und die düstere Stimmung können jedoch wieder punkten. Daher gibt es sehr, sehr gute 3 von 5 Hörnchen.

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