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Friederike

Posted on 12.2.2020

Nach anfänglichen Schwierigkeiten, kann ich sagen, dass das Buch wirklich richtig gut war und ich sehe es dafür viel, viel, viel zu wenig auf Instagram&Co! Es verdient definitiv mehr aufmerksamkeit!  An den Schreibstil von Paula Brackston musste ich mich erst einmal gewöhnen, denn super leicht ist der nicht! Das Buch ist sozusagen in verschiedene Abschnitte gepackt worden: Es gibt mehrere Kapitel aus dem Jahr 2007 und dann erzählt Bess/Elizabeth, wie sie im Jahr 2007 heißt, aus ihrer Vergangenheit. In den Kapiteln die im Jahr 2007 spielen ist das Buch aus der Ich-Perpektive geschrieben. Ich denke nicht, dass folgendes irgendwen spoilert: Ich fand es unglaublich cool, dass diese Kapiel Elizabeths Tagebuch einträge waren, denn das hat man gar nicht wirklich gemerkt. Trotzdem fand ich diese Vorstellung extrem gut! Die Kapitel wo aus ihrer Vergangenheit erzählt wird, ist aus der Erzähler Perspektive geschrieben, was ich auch gut und passend fand. Etwas irritiert hat mich aber, dass der letzte Teil ihrer Vergangenheitsgeschichte dann aus der Ich Perspektive geschrieben wurde. Es hat nicht gestört, nein, aber ich sah keinen Sinn darin, warum es plötzlich anders gemacht wurde.  Ansonsten kann ich nur sagen, dass ich den Schreibstil von Paula Brackston wirklich sehr mag. Auch, wenn ich am Anfang ein paar Startschwierigkeiten hatte, hatte ich hinterher gar keine Probleme mehr damit.  Elizabeth/Bess ist ein verdammt tolle Protagonistin! Sie ist unfassbar stark, mutig, selbstbewusst, sie weiß was sie will und für sie steht das wohl der anderen immer an erster Stelle und das war eine Eigenschaft von ihr, die ich sehr geschätzt habe! Sie ist eine wahre Heldin, die unglaublich viel opfert bzw. geopfert hat, die niemals aufgegeben hat und immer einen ausweg gefunden hat, wenn es mal brenzlig wurde. Sie wusste so oft was zu tun war und für ihren kühlen Kopf habe ich sie ebenfalls sehr bewundert! Elizabeth Gedanken, Gefühle und Handlungen konnte ich immer gut nachvollziehen und hätte vielleicht auch ähnlich gehandelt. Man tut eigentlich nichts anderes, als sie lieben zu lernen und sie hat einen wirklich tollen Charakter!  Gideon lernt man gar nicht so wahnsinnig gut kennen, wie ich finde. Er ist Elizabeth Widersacher und man lernt ihn auch etwas näher kennen, wobei ich fand, dass er tatsächlich nur ihr Widersacher war und nicht mehr. Ja, es gab da eine kleine Anziehung, aber das fand ich gar nicht so ausschlaggebend. Allerdings fand ich Gideon als Bösewicht richtig, richtig, richtig genial! Man lernt ihn richtig zu hassen und wünschte sich (oft), ins Buch springen zu können, um ihn zu würgen.  Was die Liebesgeschichte des Buches angeht...Irgendwie, so sehe ich das, gab es da nicht wirklich eine. Zu Gideon und Elizabeth habe ich gerade ja schon was gesagt und ansonsten gab es keine so große Liebesgeschichte, wie man sie aus anderen Büchern kennt. Und wisst ihr was? Das hat mich überhaupt nicht gestört! Natürlich gab es in den Vergangenheiten mal eine Liebesgeschichte, ich erinnere mich da besonders an eine, aber dazu sage ich jetzt natürlich nichts. Jedenfalls gab es keine ausschlaggebende oder sehr präsente Liebesgeschichte, geht also nicht davon aus, wenn ihr das Buch lesen wollt.  Die Nebencharaktere haben mir auch sehr gefallen! Elizabeth Familie war richtig toll und alle anderen Charaktere die man im laufe des Buches kennengelernt hat, waren genauso toll und vor allem vielseitig. Jeder hatte eine eigene Geschichte zu erzählen!  Die Geschichte an sich war einfach großartig! Es war spannend, episch, auch mal lustig, emotional und auch mal traurig. Zudem macht einen dieses Buch super misstrauisch! Ich glaube, sowas habe ich noch nie zuvor gehabt, aber in gewissen Situationen wurde man so extrem misstrauisch und dann saß ich spekulierend vor dem Buch und richtig triumphierend, wenn ich recht hatte! Es hat auf jeden Fall super viel Spaß gemacht das Buch zu lesen und ich garantiere euch, dass es ein einzigartiges Gefühl ist, wenn ihr es lest!  Mit dem Ende bin ich übrigens auch mehr als zufrieden. Es ist gut so wie es ist!  Das Cover mag ich eigentlich, passender ging es eigentlich nicht, aber was mich stört ist, dass die Katze nichts mit der Geschichte zu tun hat. Ich verstehe warum sie gewählt wurde und ich finde es cool, aber ich mag Cover die auch gut zum Inhalt passen. Aber das ist nur ein kleiner Kritikpunkt am Rande.  "Die Tochter der Hexe" ist ein spannendes, aber auch emotionales Buch, mit einer super mutigen Protagonistin, die etwas mehr kann als nur Leute mit Mitteln zu heilen.

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