bella5
Das Buch hat mich begeistert, da es sprachlich ausgefeilt ist...und eine bestimmte Atmosphäre evoziert. Vordergründig geht es um eine amour fou - der alternde Tibor verliebt sich in eine junge Frau,es ist die Wehmut, die Suche nach der Jugend, der Versuch,dem Tod ein Schnippchen zu schlagen. Auch die Nebenfiguren des Romans sind interessant skizziert, etwa Tibors Verleger. Darüber hinaus ist das Buch eine Hommage an Frankreich. Paris oder Provinz ( sprich: die Picardie) - die Beschreibungen sind toll. Man könnte es auch mit "Wenn Männer zuviel lieben" untertiteln. Je mehr Tibor versucht, sich seiner Angebeteten zu nähern, desto mehr entfernt sie sich von ihm, er wird zunehmend machtloser, die "Slowenin" hat die Macht über einen Mann, der erfolgreich und angesehen ist, und der sich doch bis zur Lächerlichkeit erniedrigt. Love hurts, sagt ein Popsong. " Con Brio" ist so gut, dass man den Roman mehrmals lesen kann, das trifft sicher nicht für viele Erzählungen zu, wie gut, dass ich diesen Schatz zufällig entdeckt hatte!