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Jana

Posted on 12.2.2020

Nachdem ich im Sommer den ersten Teil ausgelesen hatte, wollte ich nicht allzu lange mit dem zweiten Teil warten. Und dieses Mal habe ich nicht den Fehler begangen und den Film zuvor gesehen (die DVD lag aber schon neben dem Abspielgerät). Ich bin also recht gespannt und ahnungslos in das Buch gegangen. An einem Montag abend hatte ich angefangen zu lesen. Und beendete es am darauffolgenden Mittwoch morgen. Ich war wie gefesselt von der Lektüre, von Kaitness‘ Erzählungen zu den Geschehnissen. Einiges, was im ersten Teil nur vage angeschnitten wurde, bekam nun mehr Raum und die Personen bekamen mehr Tiefgang. Es wurde vieles verständlicher, nachvollziehbarer und auch greifbarer. Begleitet wurde alles von dieser unglaublichen Farce, die das Kapitol aufgebaut hatte, um die vermeintlichen Sieger zu feiern. Wer hier wirklich die Sieger sind, mag ich an dieser Stelle bezweifeln. Denn das Töten hinterlässt bei allen Beteiligten Spuren, so auch bei Kaitness. Sie leidet an Alpträume, die nur dadurch abgemildert werden können, indem Peeta ihr in der Nacht Gesellschaft leistet. Ihre große Sorge gilt auch ihrer Familie. Obwohl sie nun in einem hübschen Haus leben und sonst keinen Mangel mehr leiden müssen, ist die Stimmung spürbar angespannt. Der Preis dafür ist immens hoch und Kaitness ist immer weniger bereit, diesen zu bezahlen. Sie muss auf ihre Jugendliebe Gale verzichten, der zwar für seine Familie sorgt, aber auch so anders ist in seinem Denken und Handeln. Mit Peeta muss sie eine Verbindung eingehen, weil sie bei den vorherigen Spielen ein Liebespaar gespielt haben. Das Kapitol möchte die Geschichte weitergehen sehen und Peeta hat sich dafür auch wieder einiges einfallen lassen, um das zu untermauern. Ohne es zu wollen wird Kaitness zur Symbolfigur des Aufstandes, des Widerstands und dem Bestreben nach Freiheit und Wohlstand. Und obwohl für sie soviel auf dem Spiel steht und die 75.ten Hungerspiele bevorstehen, hat sie Mut, auf ihre Weise gegen das Kapitol zu protestieren. Dennoch ist sie von vielen Zweifeln geplagt. Langer Rede, kurzer Sinn: Ein Wahnsinns-Buch, welches unbedingt Wege in den Schulunterricht finden sollte. Auch wenn wir in einer freiheitlichen und demokratischen Welt leben, ein solches Szenario halte ich trotzdem in der Zukunft für durchaus denkbar. Leider gibt es immer wieder Menschen, die aus den Fehlern der Vergangenheit einfach nicht lernen wollen (oder können).

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