Jana
Den dritten Teil der Tribute von Panem-Trilogie habe ich gleich im Anschluss an den zweiten Band gelesen. Gedanklich war ich also noch voll im Geschehen drin und habe hoch interessiert und äußerst gespannt weitergelesen. Der dritte Teil ist eine logische Konsequenz aus den ersten beiden Bänden. Brutal und mit allen Mitteln will das Kapitol seine Macht demonstrieren und schreckt auch vor den vielen Toten und Verletzten in den Distrikten nicht zurück. Wer hier glaubt, Kaitness ist auf Rosen gebettet und schwebt sozusagen federleicht zum Kapitol, um sich an Präsident Snow zu rächen, der irrt gewaltig und es würde auch unglaubwürdig erscheinen. Natürlich muss sie sich im Krieg genauso bewähren wie ihre bisherigen Weggefährten aus den vorangegangenen Bänden. Dabei macht sie sich viele Gedanken um die Geschehnisse und deren Hintergrund. Denn das nicht nur Präsident Snow dahinter steckt, wird bald auch dem Leser klar. Auch hier ist Kaitness die Sympathie-Trägerin des ganzen Romans. Ihre innere Zerrissenheit, ihr Gewissen und auch ihre Rachesucht sind nachvollziehbar und verständlich. Obwohl sie erst 17 Jahre alt ist und eigentlich ihre Jugend genießen sollte, muss sie sich mit Krieg und anderen Machtkämpfen auseinander setzen. Und es gibt keinen geraden Weg für sie, weder wörtlich noch sinnbildlich gesprochen. Das Ende kam für mich so völlig überraschend, aber nicht plump. Damit hatte ich nicht gerechnet, aber auch das ist eine logische Konsequenz aus der ganzen Trilogie. Es bleiben auch keine Fragen mehr offen und ich habe lange noch an diese Geschichte gedacht und überlegt, wie man als Autorin so etwas schreiben kann, so etwas Ausgefeiltes und insich ausgewogen. Ich wiederhole mich nur ungern, aber für mich ist diese Reihe ein sehr aufwühlendes und aufrüttelndes Werk. Es regt zum Nachdenken an und wie nahe wir in mancher Hinsicht einem solchen Szenario sein könnten. Es ist durchaus denkbar, das ich diese Reihe irgendwann noch mal lese. Uneingeschränkte Leseempfehlung, volle fünf Sterne von mir.