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Patricia

Posted on 11.2.2020

Das Evangelium der Aale, ist ein sehr interessantes und etwas anderes Buch. Hierbei geht es um den Aal, beziehungsweise um die Aalfrage. Denn im Evangelium der Aale wird abwechselnd über den Aal allgemein, beziehungsweise seine Erforschung geschrieben. Die andere Seite ist eine Geschichte über einen Jungen und seinen Vater die zusammen Angeln gehen. Dieses Buch von Patrik Svensson ist genauso wie "Die perfekte Welt", ein sehr poetisches Buch, welches etwas mehr Zeit zum Lesen benötigt. Vor allem, wenn man es mit normalen Romanen und New Adult Büchern vergleicht, die ich sonst lese. Aber ich hatte mal wieder Lust auf etwas Tiefgründiges und wurde nicht enttäuscht. "Ich überlegte, wo genau die Grenze zwischen Leben und Tod eigentlich verläuft." Der Klappentext "Das Rätsel des Aals wird zum Echo der Fragen jedes Menschen: Woher komme ich? Wohin bin ich unterwegs? Nie in seiner Kindheit war Patrik Svensson seinem Vater so nah wie beim Aalfischen. Als Erwachsener stellt er fest: Der Erinnerung an seinen Vater kommt er nicht auf die Spur, ohne nach dem Fisch zu suchen, der sie miteinander verband – und über den wir bis heute erstaunlich wenig wissen. Poetisch und spannend entwirft Svensson eine Natur- und Kulturgeschichte der Aale, von Aristoteles und Sigmund Freud über Günter Grass bis zu Rachel Carson, und verbindet sie mit seiner persönlichen Geschichte. Auf verschlungenen Wegen wird das Rätsel des Aals zum Bild für das Leben selbst. Und Das Evangelium der Aale zu einer großen, umwerfenden Erzählung über ein sonderbares Tier und ein Leben auf der Suche." Die Handlung Das Buch hat ein Inhaltsverzeichnis, dies habe ich in der letzten Zeit bei "Normalen" Romanen eigentlich nie gesehen. Dies erwähne ich nur da mir hier bereits aufgefallen ist, dass das Evangelium der Aale wahrscheinlich etwas anders sein wird, als viele andere Bücher. Hier ist mir auch direkt aufgefallen, dass das Buch wahrscheinlich abwechselnd sachlich und Story mäßig geschrieben ist. Das heißt, dass zum Beispiel im ersten Kapitel über den Aal allgemein geschrieben wird, was über ihn bekannt ist und was ihn so überaus interessant macht. Im zweiten Kapitel hingegen startet die normale Geschichte. Die handelt von Vater und Sohn die anscheinend ein relativ distanziertes Verhältnis haben. Dennoch gehen sie jeden Tag zusammen Angeln, ohne dabei viel zu reden. Es ist zwar auch hier relativ sachlich geschrieben. Aber es hebt sich deutlich vom ersten Kapitel ab. Hierbei ist immer aus der Sicht des Jungen geschrieben. Mir persönlich ist es eher schwer gefallen den Sachlichen Teilen im Buch immer zu Folgen. Es gab Themen, die mich nun mal nicht so sehr interessieren. Ich bin ein Vegetarier und somit weder ein Angel Fan, noch ein großer Fisch Fan. Ich denke, wenn man Freude daran hat, fällt es auch leichter dem Sachlichem zu folgen. Die Geschichte zwischen Vater und Sohn hat mir aber im Gegensatz zum Sachlichem sehr gut gefallen. Ich konnte allem gut folgen und habe mich richtig in das Geschehen hineinversetzen können. Besonders beeindruckend fand ich die poetischen Fragen des Jungen. Aber auch der sachliche Teil war sehr poetisch und hat mich oft zum Nachdenken angeregt. "Wer den Ursprung von etwas sucht, sucht zugleich auch seinen eigenen Ursprung." Allgemein sind die Kapitel sehr gut und fachlich geschrieben. Aber auch eher kurz gehalten. Während des Buches werden immer neue Stadien der Forschung erreicht. Ich war beeindruckt davon wie viel man über ein Lebewesen erforschen kann und wie lange das dauern kann. Vor allem, weil der Aal scheinbar sehr besondere Eigenschaften hat. Wie Wissenschaftler diese Erkenntnisse gewinnen konnten ist faszinierend. Im weiterem Verlaufe des Buches wurde es auch einfacher den Sachlichen Teilen zu folgen, es wurden allgemeinere Szenarien beschrieben die zwar auch vom Aal handelten, aber nicht zu wissenschaftlich waren. Auch die Story hat ein größeres Interesse in mir geweckt, da man sich langsam an die beiden Protagonisten gewöhnt hat. Zusammengefasst es ist ein gutes Buch, aber man muss dran bleiben. Vor allem bei schwierigen Kapiteln darf man nicht einfach aufhören. Ich persönlich fand es schwer die brutalen Szenen zu lesen und habe diese dann einfach übersprungen. Ich möchte nicht davon lesen wie Tiere gequält beziehungsweise getötet werden. Das war für mich zu viel und ein großer Minuspunkt. Die Charaktere Der Vater ist ein starker Mann und Arbeiter. Er hat einen harten Job und stolz darauf. Aber auch für seine Familie da. Er möchte sein Wissen an den Sohn weitergeben. Er lebt für den Fang der Aale und geht darin auf. Man braucht eine Weile um sein Wesen zu verstehen und vor allem, braucht man Zeit um die Beziehung zwischen ihm und seinem Sohn zu durchblicken. Er wirkt zwar böse und streng, scheint aber ein sehr liebevoller und mitfühlender Mensch zu sein. Der Sohn ist hierbei wahrscheinlich als Protagonist zu sehen. Er beschreibt das ganze geschehen um ihn herum sachlich und hinterfragt vieles. Dies finde ich äußerst beeindruckend und ich würde auch gerne so vieles hinterfragen können und darauf antworten finden. Er unternimmt gerne Dinge mit seinem Vater und will neues dazu lernen. Auch für ihn ist es manchmal schwer zu verstehen, warum man wie handelt. Er möchte den Aalen gerecht werden. Auch wenn sie diese am Ende des Tages fangen. Fazit Zwar ist es ein äußerst interessantes und poetisches Buch und somit ein perfekter Ausgleich für zwischendurch, wenn ich mal etwas ohne Romantik lesen möchte. Aber irgendwie konnte es mich nicht 100 % überzeugen. Es hat sich an manchen Stellen einfach zu sehr gezogen. Außerdem waren einige Kapitel für mich kaum zu lesen, da es mir einfach zu brutal war. Deshalb gibt es von mir 3 von 5 Sternen.

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