loewenzahnmaedchen
Seit längerem gibt es eine Rezension zur zeitgenössisches Literatur. "Hello Sunshine" wurde mir vom blanvalet Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt, an dieser Stelle nochmal ein Dankeschön an den Verlag! Das Buch schwirrt schon lange auf meiner Wunschliste herum, deswegen habe ich es mir ohne nochmals zu überlegen einfach ausgesucht, um es rezensieren zu dürfen. Die Thematik konnte mich sichtlich wenig begeistern, da es mir dann doch zu viel um das Social-Media-Leben ging. Mir ist durchaus bewusst, dass ich als Bloggerin auch in einer Social-Media gesteuerten Blase lebe, dieser Blase möchte ich beim Lesen sehr gerne entweichen. Während dem Lesen ist mir erschreckend bewusste geworden wie sehr wir uns von einer total fiktiven Welt beeinflussen lassen. Natürlich weiß ich auch, dass man nur Fotos hochlädt auf denen man sich von seiner besten Seite zeigt, doch wann ist all das so oberflächlich geworden? Warum verstellen wir uns nur für Abonnenten und Likes? Ich liebe den Austausch den Sozialennetzwerke bieten, aber in Büchern möchte ich eben gern so einer Welt entfliehen. Die Aufmachung des Covers ist total hübsch und passt ideal zu einer Sommerlektüre, leider fehlt mir der Bezug zur Handlung, denn für mich hat sich keine Verbindung ergeben. Im Buch geht es um Sunshine, sie lebt von ihrem You-Tube Kanal auf den sie regelmäßig Kochvideos online stellt. Hierbei handelt es sich aber schon lange nicht mehr um ein kleines Unternehmen oder gar ein Hobby, mittlerweile steht ein ganzes Team zur ihrer Verfügung bereit. Mal schnell ein Video drehen ist schon lange nicht drin, jedes Video wird feinsäuberlich geplant, ebenso wie die Rezepte. Nach einem großen Zwischenfall bringt ihr all der Ruhm nichts mehr. Als einzigen Ausweg sieht sie Montauk, ihren Heimatort, doch selbst da ist man als gefeierter Influencer nicht sicher. An einigen Stellen ist das Buch zu schnelllebig, sodass die Schlüsselmomente zu schnell bei Seite geschoben werden und der Leser kaum Möglichkeit zum verstehen und verarbeiten solcher Momente hat. Mit Sunshine bin ich bis zum beenden des Romanes einfach nicht warm geworden, obwohl sie eine liebe Person ist. Mir fehlte der Funken, sodass ich mich gänzlich in ihre Person hinein denken konnte. Während der Handlung treten sehr viele Nebendarsteller auf, die teilweise eine wichtige Rolle spielen. Dieser lernt man jedoch nicht näher kennen, sodass man sich sehr schlecht merkt, wer jetzt wer ist und wie untereinander die Konstellationen verankert sind. Der Schreibstil hat mir am Besten gefallen, da er sich schnell lesen lässt und die Seiten einfach nur so davon geflogen sind. Für mich wären nähere Ortsbeschreibungen von großer Bedeutung gewesen, denn Montauk ist sicherlich ein bezauberndes Örtchen. Nach kurzem googlen, stellte ich fest, dass es ein total magischer und durchaus bekannter Ort ist, dem wird die Beschreibung nicht gerecht. Ebenso hätte ich gerne mehr über das 28 erfahren. Ein Buch, welches uns vor Augen führt, wie weit ein Leben im Internet gehen kann und wie schnell man mit seinen eigentlichen Grundwerten auf der Strecke bleibt. Ich vergebe 3 von 5 Schweinchen.