loewenzahnmaedchen
Mit der Geschichte hatte ich anfangs meine Probleme. Die Aufmachung hat mich sofort in seinen Bann gezogen, ebenso wie der Klappentext, demnach habe ich mich extrem auf die Handlung gefreut. Der Einstieg ist mir extrem schwer gefallen, sodass ich das Buch immer wieder zurück ins Regal gestellt habe und wieder begonnen habe. Nach dem mir Einstieg doch noch gelungen ist, konnte ich das Buch kaum noch aus der Hand legen, weil es so spannend war. Mich hat die Handlung wütend und gleichzeitig fassungslos, wie grausam Menschen sein können. Das Buch basiert auf wahren Begebenheiten. In Amerika wurden mehr als 30 Jahre lang Kinder aus armen Familien gerissen, sozusagen entführt, gestohlen und in ein Heim gebracht, dort herrschten katastrophale Begebenheiten Missbrauch, Hunger und auch Foltermethoden standen an der Tagesordnung. Die Kinder wurden von reichen Familien adoptiert, Namen und Herkünfte wurden geändert. Den oberen Gesellschaftsschichten war nicht bewusst, wie die Kinder in dieses Heim kamen. Die Geschichte verlinke ich dir mal hier. Das Buch erzählt einmal aus der heutigen Sicht. Die Protagonistin ist Avery, stammt aus einer Politikerfamilie und hat jeglichen Erfolg den man sich nur wünschen kann. Die zweite Perspektive wird von Rill erzählt, diese spielt in der Vergangenheit und schildert die Grausamkeiten des Heims und das alltägliche Leben in der Hölle. Rill kann ich nur bewundern, trotz aller Grausamkeiten ist sie für ihre Geschwister da und kämpft, sieht jedoch auch ein wenn ein Kampf vergeblich ist. Ich habe ein sehr inniges Verhältnis zu meiner Mama und somit habe ich mir gar nicht vorstellen können und wollen, wie es ist einfach aus einer liebevollen Familie herausgerissen zu werden. Ich hätte bei einigen Szenen am liebsten das Buch gegen die Wand oder in die Mülltonne gehauen, aber am liebsten alles verhindern wollen, die Kinder retten und in den Arm nehmen. Diese Gefühle zeugen davon wie realitätsnah geschrieben wurde mit einem superschönen Schreibstil, der die Grausamkeiten für einen Augenblick aufleben lassen hat und somit über eine Generation berichtet, die ihre Kindheit und Jugend auf eine schlimme Weise verloren haben und an all jene, die die Taten nicht überlebt haben. Einen Kritikpunkt habe ich dennoch. Die Kinder, die ins Heim kamen, haben einen anderen Namen erhalten und in ihrer neuen Familie oft noch einen neuen. Es handelt sich also um eine Vielzahl an Namen und diese wurden immer unterschiedlich verwendet, sodass ich am Ende gar nicht wusste, wer jetzt wer ist, das hat am Ende ziemlich meinen Lesefluss beeinträchtigt. Aus diesem Grund gebe ich 4,5 von 5 Schweinchen.