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loewenzahnmaedchen

Posted on 11.2.2020

Ich bedanke mich zu erst bei dem HANSER-Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplar. Ohne diese Möglichkeit hätte ich noch bis zu meinem Geburtstag warten müssen, um das Buch schlussendlich in den Händen halten zu können. Ich bin ein großer Fan von Kinderbüchern, oftmals vergeht die Zeit nur so schnell, dass ich gar nicht zum Lesen komme. Denn irgendwie habe ich immer noch manchmal den Drang ganz viel und schnell zu lesen. Bei Kinderbüchern komme ich zum entschleunigen und nachdenken über andere und doch manchmal gleiche Dinge wie sonst. Spätestens nachdem ich den Klappentext gelesen habe, wusste ich das ist genau mein Buch. Philosophie. Tiefgründigkeit. Achtsamkeit. Bewusster Leben. All diese Dinge werden thematisiert mit denen ich mich auch beschäftigte, viel beschäftige. Nur auf dem Mond ist alles viel(leichter). Nicht hektisch. Minimalistischer als bei uns auf der Erde. Die Ziege lebt allein auf dem Mond und ist dennoch glücklich. Demnach passt der Untertitel "Oder das Leben im Augenblick" unfassbar gut. Es kommt nicht auf die Uhrzeit an, sondern viel mehr auf Gefühle und Bedürfnisse. Jenes könnte auch eine Beschreibung von mir sein nur ich lebe eben nicht auf dem Mond. Unsere Tierprotagonistin ist die Ziege. Eine sehr interessante Wahl, denn richtige Ziegen sind Herdentiere und stark auf ihre Artgenossen fokussiert. Unsere Ziege ist dahingehend total anders. Andererseits wird die Ziege in der chinesischen Astrologie als sentimental, sanft, hilfsbereit, pessimistisch und verantwortungslos bezeichnet. Das Buch ist in einzelne Kapitel gegliedert, die mit kleinen Zwischenüberschriften gekennzeichnet sind. Die Geschichte ist zusammenhängend, jedoch könnten einzelne Kapitel auch allein stehen und als Ganzes betrachtet werden, das liegt also wieder im Auge des Betrachter, sowie das gesamte Buch eben auch. Die Ziege erlebt allein viele Dinge, ist spontan und bei ihr geht es nicht um Zeit, denn um viertel nach neun ist einfach die beste Uhrzeit für alles, ganz egal was, eben für die Dinge auf die sie Lust hat. Eine bewundernswerte Eigenschaft. Ihre Liebe zu Rucola teile ich, den mag ich total gerne, auch wenn ich ihn nicht zum Frühstück essen könnte. Die Zeichnungen von Greve gefallen mir wahnsinnig gut. Ich liebe Aquarellbilder, selbst kann ich das gar nicht. Diese Art des Zeichnens passt super gut zur Kernaussage des Buches und unterstützt das geschriebene Wort enorm. Fragen, wie kam die Ziege auf dem Mond und warum lebt sie dort allein, werden nicht beantwortet, das beschäftigt wahrscheinlich auch nur die älteren Leser. Kinder werden auf so etwas gar nicht achten. Die Geschichte gehört zu solchen, die man in jedem Alter lesen und nochmals lesen kann und immer wieder neue Dinge lernen kann. Neue Textstellen entdeckt. Sich auf Kapitel und Illustrationen freuen. Ich freue mich darauf die Geschichte meinen Cousin und meiner Cousine vorzulesen. Und mit ihnen über die Geschichte reden kann. Ich kann das Buch wirklich jeden empfehlen, denn egal welche Einstellung man zum Leben hat, wird man etwas aus dieser Geschichte mitnehmen. Die Geschichte gehört zu eben jenen bei denen man erst hinterher feststellt, was man dabei alles lernen konnte. Ich vergebe 5 von 5 Schweinchen, obwohl in diesem Fall Ziegen besser wären.

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