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loewenzahnmaedchen

Posted on 11.2.2020

Meine Familie imkert. Mit Bienen habe ich trotzdem nicht so viel zu tun. Honig ist bei uns zu Hause zwar immer ausreichend vorhanden, gegessen habe ich ihn jedoch kaum, weil ich den Geschmack nicht mag. Außerdem mag ich den Gedanken nicht, dass ich den Bienen etwas wegnehme. Jenes ist aber definitiv kein ausschlaggebender Grund, weswegen ich keinen Honig konsumiere. Ich benutze viel eher Propolis und Wachs, um diese als Salben, Kerzen oder Tücher zu verwenden. Deswegen nutze ich die Bienen ebenfalls. Viel wichtiger sind sie jedoch zur Bestäubung, damit wir weiterhin so leben können. Sie sind wichtig. Ohne die Bienen wäre Leben, sowie wir es kennen, nicht mehr möglich. Wir dürfen es nicht so weit kommen lassen, sondern müssen jetzt handeln. Um unser Leben zu sichern. Die Geschichte erzählt in 2 verschiedenen Jahrhunderten. Dementsprechend sind die Handlungsweisen der einzelnen Protagonisten komplett unterschiedlich. Immerhin liegen fast 200 Jahre dazwischen. Alle 3 verbinden jedoch die Bienen, was diese ihnen ermöglichen und was passiert, wenn es diese nicht mehr gibt. Radikal und ohne Schönreden erzählt Lunde diese Geschichte. Sie möchte niemanden einen anderen Lebensstil aufzwingen, aber erreichen möchte sie doch, dass wir alle beginnen über unsere Umwelt nachzudenken. Das Cover ist schlicht. Der Hauptfokus liegt auf der nicht zum Leser blickende Biene, welche das zentrale Thema der Geschichte darstellt. Aufgrund des minimalistischen Stils wird man nicht von Nebensächlichkeiten abgelenkt, sondern ist von Anfang an bei der Sache. Nicht zum ersten Mal ist mir aufgefallen, dass ich bei Geschichten, die aus mehren Perspektiven erzählen immer eine bevorzuge, auf die ich mich dann wahnsinnig freue. Bei der anderen Perspektive kommt es gelegentlich vor, dass manche Seiten nur überflogen werden. Wie schon bei dem anderen Buch der Autorin gefiel mir der Schreibstil sehr gut. Er ist leicht verständlich und beschreibt die Geschehnisse so gut, dass man sich diese gut vorstellen kann und am Handlungsgeschehen beteiligt fühlt. Das führte dazu, dass beim Lesen einige Gefühle zum Ausdruck kamen. Ich bin aber auch ein sehr sensibler Mensch, insbesondere was Tiere und unsere Natur angeht. Schicksale einzelner gehen mir sehr nah. So fieberte und litt ich mit den drei unterschiedlichen Protagonisten mit, insbesondere mit Tao. Die Autorin verzichtet auf große Beschreibungen von Äußerlichkeiten, sprich das Aussehen der Personen ist größtenteils unklar. Dafür werden die Probleme und Auswirkungen unseres Lebensstil geschildert. Die Natur wird ebenfalls näher beschrieben. Insbesondere die Schilderungen von Peking schockierten mich sehr. Die beiden anderen Zeiten sind vergangen, an denen kann ich nichts mehr ändern, außerdem trete ich diesen auch mit einer gewissen Distanz entgegen. Bei der Zukunft, die auch meine Zukunft sein wird, nicht. Das nimmt mich mit. Unbeschreiblich, wie viel wir momentan in der Technik verändern, Krankheiten heilen wollen und am Ende steht unsere gesamte Existenz auf dem Spiel. Traurig, dass niemand darauf achtet, beziehungsweise nichts dagegen unternommen wird. Ich gebe dem Buch "Die Geschichte der Bienen" 5 von 5 Schweinchen. Da ich bereits letzte Woche "Die Geschichte des Wassers" rezensiert habe (klick hier), möchte ich gern die beiden Geschichten miteinander vergleichen. Die Wasserthematik hat mich mehr mitgerissen, da sie näher an meiner kleinen Welt war. Um einiges besser hat mir jedoch der Schluss von der Bienengeschichte gefallen. Beide Bücher sprachen mich inhaltlich sehr an und konnten mich überzeugen. Ich empfehle sie dir beide. Sie können deine komplette Sicht auf die Welt verändern, dich zum Nachdenken anregen und dein Verhalten hinterfragen.

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