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loewenzahnmaedchen

Posted on 11.2.2020

Bevor ich mit der eigentlichen Rezension beginne, möchte ich Dich gern darauf hinweisen, dass es sich bei diesem Buch um eine Triologie handelt. Das von mir gleich rezensierte Buch ist der zweite Teil der Triologie. Da es sich um einen Mehrteiler handelt, kann es sein, dass ich auf manche Informationen aus dem ersten Teil zurückgreifen werde. Also findest Du hier eventuelle Spoiler. Du kannst das Buch jedoch auch unabhängig von dem ersten Band lesen, denn die Handlung ist ziemlich selbst erklärend. Im vergangenen Jahr habe ich den ersten Teil schon rezensiert, falls Dich diese Rezension ebenfalls interessiert, dann kannst Du einfach hier klicken. Besonders wichtig ist für mich, dass die einzelne Buchbände zusammenpassen und im Bücherregal nebeneinander schön aussehen. Ich weiß, dass das vielen nicht so wichtig ist, ich finde es jedoch oft ausschlaggebend, ob ich eine Reihe beginne oder eben doch nicht. Das Cover spiegelt die Epoche, in der die Geschichte spielt wieder und vermittelt dem Leser somit gleich einen guten ersten Einblick in die Geschichte. Auch dieses Buch ist wieder ein Hardcoverbuch und damit richtig wertig. Beim Lesen können so auch definitiv keine Leserillen entstehen. Mich störte jedoch stark, dass das Buch in einer Plastikfolie eingeschweißt war. Da würde ich mir wünschen, dass der Verlag und allgemein der Buchhandel eine umweltfreundlichere Alternative findet. Im Geschäft hätte ich mir aufgrund der Folie das Buch wahrscheinlich nicht gekauft, ebenfalls nicht, wenn ich den ersten Teil nicht gelesen hätte. Diesen Kritikpunkt wollte ich gern anmerken, er beeinflusst jedoch in keinster weise die Bewertung des Buches, da es sich hierbei immer noch um ein allgemeines Problem handelt. In der Leinenweberstadt hat sich noch nicht viel verändert. Mimi, die Fotografin ist aber dort inzwischen recht sesshaft geworden, zumindest auf Zeit. Denn sie kümmert sich um ihren alten und kranken Onkel Josef, um ihm seinen Lebensabend zu verschönern. Mimi kommt zwar aus einer Pfarrersfamilie mit konservativen Weltansichten hat sie jedoch nicht viel am Hut. Sie lebt als moderne Frau und möchte nur ungern von jemanden abhängig sein. Selbstverwirklichung ist ihr wichtig. In Laichingen ist sie mit diesen Ansichten ziemlich allein. Kaum einer der Dorfbewohner widersetzt sich der Vorbestimmung des Berufes als Weber oder heiratet einen Auswärtigen. Sie vertritt ihre Ansichten. Hilft den jungen Menschen im Dorf ihre Träume zu verwirklichen und diese auch erstmal zuzulassen. Alexander verhilft sie zur Aufnahmeprüfung auf eine Kunstschule. Ihren Nachbarinnen verleiht sie Stil. Und auch bei ihren Bildern setzt sie auf Moderne. Nicht jedem gefällt das, sodass sie oft aneckt und sie der Leinenweberfabrikant gerne aus dem Weg schaffen würde. Für mich ist das alles sehr unverständlich gewesen, das liegt aber sicherlich daran, dass ich in eine andere Zeit und Epoche geboren wurde und mir die Selbstverwirklichung, wie Mimi sehr wichtig ist, genauso wie das Bedürfnis anderen Menschen zu helfen. Demnach konnte ich mich sehr mit der Protagonistin identifizieren, ebenso wie ihre Verhaltensweise und wie sie auf einzelne Ereignisse reagiert. Mimi Reventlow steht immer wieder vor großen Entscheidungen. Sie lernt sich besser in andere Menschen hineinzuversetzen, ihr Verhalten und Traditionen zu verstehen und dennoch versucht sie den Menschen zu zeigen, dass es auch anders gehen kann. Man sich nicht jeden Vorgaben beugen muss. Aufgrund der detaillierten Beschreibungen der Umgebung von Durst-Benning konnte ich mir die Kleinstadt gut vorstellen. Auch wenn diese in meinem Kopf und Gedanken komplett anders aussah, als schlussendlich auf den Bildern im Anhang des Buches. Das ist übrigens auch sehr schön, da man so als Leser merkt, dass es sich nicht nur um eine fiktive Geschichte handelt, sondern um die wirklich Vergangenheit. Ich habe es sehr genossen ein Teil von Laichingen und Mimis Welt sein zu dürfen. Der Schreibstil war leicht verständlich und hat trotzdem gut zur Epoche gepasst, sodass es noch authentischer wirkte. Die Geschichte endet glücklicherweise mit keinem großen Cliffhanger, beziehungsweise habe ich mit einem kleinen Cliffhanger gerechnet. Wie auch beim vorherigen Band gab es am Ende wieder eine Leseprobe zum nachfolgenden Teil, diese habe ich jedoch bewusst nicht gelesen, da ich unvoreingenommen an den letzten Teil heran gehen möchte. Ich würde mich freuen, wenn Mimis Geschichte verfilmt werden würde, denn dafür würde sie sich blendend eignen. Ein guter Film für das Sonntagsabendprogramm. Mich konnte die historische Fortsetzung der Reihe überzeugen, sodass ich dem Buch 5 von 5 Schweinchen gebe und mich an dieser Stelle beim blanvalet-Verlag für die Bereitstellung des Buches bedanke.

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