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In „Raubzug des Phoenix“ begeben wir uns zunächst zu Hayden und ihrer Familie in eine Wohnsiedlung. Das Leben dort ist hart und sporadisch. Man lebt von dem, was man eben zur Verfügung hat. Die Geschichte beginnt damit, dass die Familie darauf wartet, dass ein Teil von ihnen von der sogenannten „Raubnacht“ zurückkehrt. Die Raubnacht ist ein Event, bei dem die Siedler sich auf den Weg zur Stadt machen, die dann für einen Bestimmten Zeitraum ihre Tore öffnet. Die Siedler können dort das Lagerhaus plündern und Güter für sich und ihre Familien mitnehmen. Immer wieder ist es der Fall, dass Plünderer nicht mehr von der Raubnacht zurückkehren. Für Hayden und ihren Cousin ist die Raubnacht eines der größten Mysterien, denn die Erwachsenen der Siedlung reden nur hinter verschlossenen Türen darüber. Jedoch heißt nicht jeder die Raubnacht gut und einige fürchten sie sogar. Als ihre Mutter dem Tod geweiht ist, macht sich Hayden unabhängig von ihrer Familie auf dem Weg in die Stadt. Sie will herausfinden, welche Wahrheit hinter der Raubnacht steckt und, wie die sagenumwobene Stadt wirklich ist. „Raubzug des Phoenix“ ist ein Buch, welches den Leser packt und bis hin zur letzten Seite nicht loslässt. Der dynamische Schreibstil des Autors schafft es, beim Lesen genau die Emotionen zu übertragen, die auch die Charaktere empfinden. Zudem sind die einzelnen Szenen so bildlich dargestellt, dass man das Gefühl hat, ein Teil des Geschehens zu sein. Wir begleiten Protagonistin Hayden auf ihrer gefährlichen Reise zur Stadt. Aber schon vor ihrem Aufbruch erlebt der Leser die in ihr tobenden Emotionen. Das Misstrauen gegenüber den Erwachsenen, die nicht die Wahrheit zu sagen scheinen, die Verzweiflung, der Mutter nicht helfen zu können und schlussendlich die Entschlossenheit, die Siedlung hinter sich zu lassen und sich auf den Weg in die Stadt zu machen. Hayden war für mich eine Protagonistin, die greifbar, authentisch war. Selten konnte ich so sehr mit einer fiktiven Person mitleiden, mithoffen. Jedes Mal, wenn sie der Wahrheit ein Stück näher kam, war ich gleichermaßen entsetzt, über die neu erlangten Erkenntnisse. Dies hat Hayden für mich ein Stück weit realer gemacht. Sie hat mich durch ihren Mut und ihre Entschlossenheit, dem Ungewissen gegenüberzutreten schwer beeindruckt. Auf ihrem Weg in die Stadt, lernt sie zwei Verbündete kennen, die sie auf ihrem Weg begleiten und unterstützen. Die beiden Männer werden zu ihrer mentalen und physischen Stütze und auch mir sind sie beim Lesen sehr ans Herz gewachsen. Die Charaktere in diesem Buch sind alle gut und authentisch ausgearbeitet. Ich hatte nie das Gefühl, es mit einem „Lückenfüller“ zu tun zu haben, was bei vielen Nebencharakteren schnell passieren kann. Mich haben Stimmung und Setting stetig mitgerissen und die Geschichte greifbar gemacht. Auch im Nachhinein, hat das Buch noch nachgehallt. Die Wahrheit über die Stadt und die Raubnacht hat nicht nur Hayden, sondern auch mich schockiert. Generell habe ich das Buch als intensiv und sehr emotional wahrgenommen. Man merkt, je weiter man in der Geschichte vorankommt, wie viel Arbeit in dem Ganzen steckt und wie gut durchdacht alles ist. Auch, wenn es am Ende keinen Cliffhanger gibt, kann ich das Erscheinen von Teil zwei kaum erwarten. Ich möchte mich sobald, wie nur möglich wieder in dieser Welt verlieren, wofür eindeutig der Schreibstil des Autors verantwortlich ist! Ich freue mich darauf, noch mehr Hintergründe zu erfahren und mich gemeinsam mit Hayden weiteren Gefahren zu stellen. Mein Fazit Ich weiß gar nicht, ob nach dieser ziemlich persönlich formulierten Rezension noch ein Fazit meinerseits nötig ist… Mir bleibt nur zu sagen, dass „Raubzug des Phoenix“ ein Buch ist, was ich nicht auf dem Schirm hatte. Ich bin unsagbar froh, es doch gelesen zu haben und kann es von ganzem Herzen und mit gutem Gewissen weiterempfehlen. Fünf von Fünf Sternen!