leseleidenschaft
Nach dem für Elena so tragischen Ende in "Bei Dämmerung" ging es gleich rasant weiter im dritten Teil von Lisa J. Smith. Elena ist tot oder eher untot, denn die gelegentlichen "Weinproben" von Stefano und Damon haben ihre Spuren hinterlassen. Auch die Protagonistin darf sich nun zu den Blutsaugern dieser Welt zählen. Aber so richtig glücklich ist sie mit ihrer Situation nicht... ...und so ganz bei der Sache auch nicht. Als Elena nämlich unter einer Weide erwacht, wird sie vom Kampfeslärm der beiden ewig streitenden Brüder angezogen und kann sich nicht erinnern, wer sie ist. Umso erschütternder ist die Tatsache für Damon und Stefano, dass Elena nun auch ein Vampir ist. Besonders Letzteren trifft es gleich doppelt, will die ehemalige Geliebte nämlich plötzlich an der eigenen Kehle dekantieren. Zudem zeichnet sich im Verlauf der Geschichte ab, dass die Macht, die Elena getötet hat, nicht nur nach ihrem Leben, sondern nach denen der ganzen Stadt trachtet. So viel zum Inhalt. Applaus, Applaus verdient die Autorin. Hier ist eine wirklich spannende und packende Geschichte konzipiert worden, die einfach Spaß macht. Na gut, im Mittelteil gibt es wieder so ein paar Stellen, die arg strapazieren, da sie ein bisschen aufgesetzt wirken, aber insgesamt bleibt alles stimmig und harmonisch. Nicht zuletzt das Ende haut das ganze Buch noch einmal heraus; denn ehrlich, nicht viele Autoren trauen sich den Schritt zu wagen, den Lisa J. Smith gegangen ist. Meistens wird ja alles im Happy End ertränkt. Hier hingegen -wow- hat mich wirklich total umgehauen und bei dem Satz "Zeit, nach Hause zu gehen" hatte ich echt eine kleine Träne im Auge. Nach Beendigung des Werkes habe ich auch noch ewig darüber nachgedacht. Wie gesagt, ich habe leider die Erfahrung gemacht, dass viele gute und sehr gute Bücher, die Liebesgeschichte sind oder beinhalten, gnadenlos kitschig zum Ende hin werden... dem ist hier jedenfalls nicht so. Aber auch andere Aspekte haben tolle Veränderungen durchlaufen. So beispielsweise die Protagonistin, die ich erstmals wirklich als rundum sympathisch klassifizieren würde. Endlich hatte ich das Gefühl, es mit einem denkenden und fühlenden Lebewesen zu tun zu haben, das die Fehler und Oberflächlichkeiten der Vergangenheit einsieht und das auch endlich alleine im Leben zurechtkommt. Damit haben nämlich auch andere Personen die Chance auf Eigenständigkeit bekommen. Bonnie und Meredith wirken beinah wie ausgewechselt und auch die beiden Vampirbrüder sind nicht mehr bloß eindimensional, sondern zeigen ihre guten bzw. bösen Seiten. Das Schöne bei guten Büchern, man muss nicht so viel herummäkeln. Eins dann aber doch: Schade, dass sich meine Vermutung hinsichtlich der "anderen Macht" bestätigt hat, aber irgendwo war ja klar, dass das noch nicht alles geklärt ist. Klingt vielleicht ein bisschen wirr, aber ich will nicht alles verraten (Nachtrag: Amazon selbst verrät es nämlich schon :P) Zusammenfassend kann man sagen: "In der Dunkelheit" = Lesen! Es lohnt sich wirklich. Die Frage bleibt, was mich im vierten Buch erwartet, denn ehrlich, wie will man da noch einen draufsetzen? Besser geht's ja eigentlich nicht. Ich lasse mich überraschen...