leseleidenschaft
Nachdem ich den ersten Band der "Vampire Diaries", bzw. "Tagebuch eines Vampirs"-Reihe geradezu verschlungen habe, stand für mich schnell fest, dass ich auch die weiteren Bände noch einmal lesen möchte. Ein paar Bände habe ich bereits vor einigen Jahren gelesen, manche noch nicht, von daher war es klar, dass ich die Reihe irgendwann noch einmal von vorne beginnen möchte. Dabei ist mir so manches Detail aufgefallen, das ich beim ersten Lesen nicht wahrgenommen habe, bzw. nicht mehr in Erinnerung hatte. Lisa J. Smith gehört zu den Autoren, die mich immer wieder aufs Neue von sich überzeugen können. Ich mag ihren Schreibstil und ihre (stellenweise verrückten) Ideen, die sie liebevoll in die jeweilige Handlung einbaut. Die Tagebucheinträge werden weniger, dafür gibt es deutlich mehr Handlung, die spannend, flüssig und stellenweise unvorhersehbar erzählt wird. Die Charaktere haben sich allesamt weiterentwickelt, allerdings nicht so sehr, wie im Vorfeld erwartet. Bonnie gefällt mir sehr gut, da man immer mehr von ihrer Gabe erfährt und auch Meredith konnte mich wieder einmal mit ihrer eher distanzierten Art überzeugen, Elena bleibt leider erschreckend schwach, egoistisch und oberflächlich. Ich würde ihr für die weiteren Bände mehr Ecken und Kanten wünschen und eventuell etwas mehr sympathische Eigenschaften, die dafür sorgen, dass ich sie endlich ins Herz schließen kann. Mit Damon lernt man einen weiteren Charakter kennen, der bereits im ersten Band immer wieder erwähnt wurde, aber nur selten aufgetaucht ist. In diesem Band lernt man ihn und sein Leben jedoch besser kennen und er ist mir deutlich sympathischer als sein Bruder Stefan, der mir stellenweise für einen Vampir zu ungefährlich und zu unscheinbar erscheint. Aber nicht nur die Charaktere haben sich weiterentwickelt, sondern auch die komplette Handlung. Im ersten Band war die Einführung doch recht lang und somit ist die Handlung etwas zu kurz gekommen. Dies ist nun jedoch anders, denn man wird mitten ins Geschehen hineingeworfen und begleitet Elena, Bonnie und Meredith bei ihrer Suche nach Stefan. Durch die Morde in der Kleinstadt, sind die Bewohner sehr vorsichtig geworden und glauben nach wie vor, dass Stefan der Mörder ist, denn seit seinem Auftauchen haben die Morde und Überfälle überhaupt erst angefangen. Die Begegnung der beiden ungleichen Brüder ist ebenfalls sehr gut gelungen. Man merkt dabei auf jeder Seite die Antipathie und Spannung zwischen ihnen und es ist nicht immer leicht, sich zwischen einen der beiden Brüder zu entscheiden. Ich bin allerdings klar für Damon, da mir Stefan zu weichgespült ist und Damon deutlich mehr Ecken und Kanten besitzt. Es ist mir schleierhaft, wieso sich Elena ausgerechnet für Stefan entschieden hat. Allgemein finde ich die Beziehung zwischen Elena und Stefan noch oftmals unwirklich, denn obwohl man das junge Paar nur sehr selten allein erlebt und keine wirkliche Romantik aufkommt, ist Elena der festen Überzeugung, dass sie ihn heiraten wird und er sie ewig vergöttern wird. Das wirkt oftmals unglaublich kitschig und übertrieben, aber es passt auch gut zu Elena, da sie sich selbst und ihre Gefühle immer an die erste Stelle stellt. So gut das Buch auch ist, das Ende ist jedoch ganz großer Käse und hat mich mit einem gewissen Kopfschütteln zurückgelassen. Es ist von vornherein klar gewesen, dass sich Elena irgendwann in gewisser Art und Weise verändern wird, aber die Umsetzung hat mir leider überhaupt nicht gefallen, da sie dabei noch aufgekratzter und unsympathischer wirkt als so schon. Ich kann nur hoffen, dass sie sich im dritten Band wieder etwas fangen wird und sie mir irgendwann doch noch sympathisch wird. Das Cover ist, wie auch schon beim ersten Band, leider sehr schlecht und alles andere als gelungen, da für mich nicht klar ist, wer sich auf dem Cover befinden soll. Auf dem ersten Blick scheint es Elena zu sein, allerdings ist diese blond und nicht dunkelhaarig. Auch Meredith, Caroline oder Bonnie können es nicht sein, da sie alle anders aussehen, als das Mädchen auf dem Cover. Ich hätte mir ein Cover gewünscht, was mehr zur Handlung gepasst hätte, so wäre eine Krähe sehr schön gewesen. Die Kurzbeschreibung ist deutlich besser, als beim ersten Band, allerdings wird auch hier viel zu viel verraten, was ich ein wenig schade finde. Insgesamt konnte mich auch der zweite Band "Bei Dämmerung" von sich überzeugen. Zwar ist dieser etwas schwächer als der erste Band, aber dennoch spannend und unterhaltsam. Auch die weiteren Bände werden selbstverständlich gelesen und ich hoffe, dass sich einige Charaktere noch einmal deutlich steigern können. Für mich ist die Buchreihe immer noch deutlich besser als die TV-Serie, von daher: Lesen, statt schauen!