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mayrareads

Posted on 11.2.2020

Ein wirklich witziges und charmantes Buch. In der Geschichte lernen wir die Protagonistin Eleanor kennen. Sie ist gnadelos ehrlich und menschliche Beziehungen liegen ihr. Dazu hat sie ein latentes Alkoholproblem und eine krankhafte Bindung zu ihrer Mutter. Gail Honeyman hat mitreißende Charaktere erfunden, die eine Reihe von Emotionen in mir hervorrufen, von Empathie und Traurigkeit zu Frustration und purem Hass, was für die Schreibfähigkeit des Autors spricht. Zweifellos war dieses Buch wunderschön gestaltet und einige Charaktere blieben noch lange bei mir, nachdem ich es fertiggelesen hatte. Was ich als problematisch empfand, war das Genre-Bending und was ich als die Botschaft des Buches betrachtete. Es wechselte zwischen Flusen und Traumata und erzeugte ein Gefühl des ewigen Untergangs. Die sich daraus ergebende Lösung für Eleanors Notlage, nämlich eine Beziehung, um alles zu heilen, stimmte einfach nicht. Normalerweise mag ich Literatur, die schwer zu fassen oder zu kategorisieren ist, aber Traumata sind so komplexe Themen, dass es schwierig ist, sie gerecht zu werden. Dennoch glaube ich, dass Eleanor es absolut wert ist, sie kennenzulernen! Alles in allem ein tolles Buch mit einigen Schwächen was Problemverarbeitung angeht.

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