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bella5

Posted on 11.2.2020

....Das denken und hoffen viele Frauen. Trotz Women's Lib, Alice Schwarzer und Emanzipationsbewegung - tobt noch immer der Geschlechterkampf ? Protagonistin Line hat kein Glück in der Liebe - Freund Philipp hat sie verlassen, und sie muss mit Ü30 wieder von vorne anfangen. Also stürzt sie sich auf der Suche nach einem Mann mit ihrer besten Freundin Mel ins Getümmel. Mel ist eigentlich glücklich mit Karl. Aber ist Karl nicht eigentlich zu nett? Männer, Frauen, Dating, die Suche nach dem Glück, Jugendwahn und Konkurrenzdenken: Camilla Bohlander hat einen Frauenroman geschrieben, der vor sarkastischem Humor strotzt und in keiner Weise die üblichen chicklit - Klischees bedient: "Wir Frauen um die dreißig machen uns unseren Kampf halt selbst.[...] Wir haben eine gemütlich eingerichtete Wohnung und Freunde, die sämtliche Freuden des Lebens mit uns teilen. Aber dennoch verspüren wir eine Leere." Wer locker-leichte Frauenunterhaltung mit Happy End erwartet, der wird vom Roman enttäuscht sein. Der Roman ist nicht immer leichte Kost, denn es brodelt. Line ist eine angry young woman, und auch die Freundschaft zu Mel ist nicht frei von Problemen - Konkurrenzdenken auch hier. Die Figur Line entwickelt sich jedoch im Laufe des Romans, und das Ende bleibt offen... Der Roman "Hoffentlich schenkt er mir was Schönes!" bietet keine Patentlösungen an. Vielmehr ist er ein Kommentar zum "Verhalten geschlechtsreifer Großstädter zur Paarungszeit" (um ein Filmzitat zu bemühen). Das Streben nach Glück wird thematisiert, Selbsttäuschung, falsche Erwartungen und Konformitätsdruck. Und doch wendet sich am Ende eigentlich alles zum Guten, obschon nicht der Prinz auf dem weissen Pferd angetrabt kommt... Anfangs hatte ich meine Schwierigkeiten mit dem Roman, doch dann gefiel mir die story . Stil und Sprache sind etwas gewöhnungsbedürftig, passen aber zur message und zum setting der Geschichte. Die Hauptfigur wächst am Ende über sich selbst hinaus, und das offene Ende lässt noch Platz für einen Folgeband, den ich durchaus lesen würde.

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